GfbV Logo HOME | INFO | NEWS | DOSSIER | TERMINE / BACHECA | KIOSK / EDICOLA | LADIN

Tschetschenien:

Hilferuf aus dem Pankisi-Tal: Tschetschenische Flüchtlinge durch russische Bombenangriffe in Gefahr

Bozen, Göttingen, 6. August 2002

Die russische Luftwaffe versucht mit Bombenangriffen, tschetschenische Widerstandskämpfer in Georgien anzugreifen. Auch unter der Zivilbevölkerung im Pankisi-Tal sind bereits Opfer zu beklagen. Insbesondere sind Tausende tschetschenische Flüchtlinge gefährdet. Mit einem dringenden Hilferuf hat sich eine Sprecherin des georgisch-tschetschenischen Frauenkomitees "NANA" aus dem Ort Birkiani an die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gewandt.

"Hier leben 5.000 Flüchtlinge, Frauen und Kinder aus Tschetschenien", erklärte Frau Magomedowa (Name geändert) gestern Dienstag telefonisch der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). "Jede Nacht zwischen drei und vier Uhr gibt es jetzt Bombardierungen nahe unserer Dörfer und in den Bergen. Wir haben Angst. Wir sind keine Terroristen. Wir sind vor dem Krieg in Tschetschenien geflohen und es gibt schon Tote und Verletzte unter den Schäfern und Jägern, denen wir nicht helfen können." Die UNO habe ihre Nahrungsmittelhilfe für die Flüchtlingslager im Pankisi-Tal im Nordosten Georgiens eingestellt und die Menschen müssten bereits hungern. Die GfbV befürchtet, dass das Schicksal dieser unschuldigen Zivilpersonen in Vergessenheit geraten könnte und sie - wie Tausende Menschen in Tschetschenien - unter Ausschluss der Öffentlichkeit Opfer so genannter "Säuberungsaktionen" werden könnten.

Seit einigen Tagen bombardiert nicht nur die russische Luftwaffe Ziele im überwiegend von georgischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern tschetschenischer Volkszugehörigkeit bewohnten Pankisi-Tal. Auch der georgische Präsident Eduard Schewardnadse hat "gezielte Einzeloperationen" angekündigt. Im Pankisi-Tal sollen tschetschenische Widerstandskämpfer Zuflucht gesucht haben. Flüchtlinge aus Tschetschenien kamen schon 1999 in die Region. Sie leben hier in bitterer Armut. Die Hilfslieferungen der UNO waren häufig der einzige Hoffnungsschimmer in der sehr schwer zugänglichen Region.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020416ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020208de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020122de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/010913de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/01-2/010731de.html | www.gfbv.it/3dossier/cecenia/010613cecenia.html
* www: www.amina.com/ | Memorial, www.memo.ru
Valid XHTML 1.0!
Letzte Aktual.: 6.8.2002 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/02-2/020806de.html | WEBdesign, Info: M. di Vieste
HOME | NEWS | NEWS 5. - 8. 2002 | NEWS ARCHIV