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Krieg in Irak

Amerikanischer Einsatz von Uran-Munition in Bagdad?

Bozen, Göttingen, Bern, 28. März 2003

Bei den heutigen Bombardierungen von Bagdad hat die amerikanische Luftwaffe nach Angaben des Nachrichtensenders CNN satellitengesteuerte bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Es ist zu befürchten, dass diese Bomben, wie bereits bei vergangenen Einsätzen am Golf, im Kosovo und in Afghanistan, mit Sprengköpfen aus abgereichertem Uran bestückt sind. Durch den freigesetzten Uranstaub droht eine langfristige Verseuchung der irakischen Hauptstadt. Diese Gefährdung der Zivilbevölkerung stellt eine gravierende Verletzung des humanitären Völkerrechtes dar.

Gemäss Angaben von CNN warfen amerikanische B 2-Bomber heute zwei satellitengesteuerte "Bunker Buster"-Bomben ab auf Ziele in der Innenstadt von Bagdad. Die Gegend sei in dichten Rauch gehüllt gewesen, berichteten Journalisten vor Ort. Die 4.5-Tonnen-Bomben des Typs GBU-37 können zur verbesserten Durchschlagskraft mit Sprengköpfen aus abgereichertem Uran bestückt werden. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) appelliert an Präsident Bush, keine bunkerbrechenden Bomben mit Sprengköpfen aus abgereichertem Uran einzusetzen. Obwohl diese Sprengköpfe auf satellitengesteuerten Präzisionswaffen eingesetzt werden, bedeutet die Verseuchung durch Uranstaub eine kollektive schwerwiegende Gefährdung der Zivilbevölkerung und verletzt die Bestimmungen der Genfer Konventionen zum Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten. Die GfbV fordert eine vollständige Aufklärung über den Einsatz dieses Waffentyps. Im Rahmen der Genfer Konventionen ist für derartige Vertragsverletzungen die Einsetzung einer Fact-Finding-Mission vorgesehen.

Der Einsatz uranhaltiger Munition wurde den USA von unabhängigen Experten bereits im letzten Golfkrieg, im Kosovo und in Afghanistan vorgeworfen. Das Uranium Medical Research Center (UMRC) beispielsweise hat in seiner Studie vom November 2002 in Afghanistan eine 100fach höhere Urankonzentration als normal nachgewiesen, was auf den Einsatz von Uran-Munition schliessen lässt. Der Einsatz von Uran-Munition ist für die betroffene Bevölkerung äusserst gesundheitsschädigend. In Form von Uranstaub, verseuchter Erde, Nahrung und vor allem von verseuchtem Wasser führt das toxische Uran hauptsächlich zu Nierenschäden und Lungenkrebs. Zudem kann Uran das Zentralnervensystem schädigen und möglicherweise die Reproduktionsfähigkeit beeinträchtigen.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030321de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030319de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030314ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030228de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020315de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/1-01/15-3-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020221de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030128de-dok.html
* www: www.unhcr.de | www.un.org | www.iccnow.org

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