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Von Südtirol lernen?

Die indonesische Botschaft in Holland interessiert sich für die Südtirol-Autonomie

Bozen, 10. November 2004

Die indonesische Delegation in BozenZwei hochrangige Mitarbeiter der indonesischen Botschaft in Den Haag haben sich in Bozen im Auftrag ihrer Regierung über die Entwicklung der Südtirol-Autonomie informiert. Konsul Mulya Wirana und der Wirtschaftsexperte Abraham Lebelauw führten - über Vermittlung der GfbV - Gespräche mit Christoph Pan vom Südtiroler Volksgruppen-Institut (www.svi-bz.org), mit Landtagspräsidentin Veronika Stirner-Brantsch, mit Landeshauptmann Luis Durnwalder und mit SVP-Parlamentariern.

Anlass für den Südtirol-Besuch (am 8. November) ist das Reformprojekt der indonesischen Regierung, Befugnisse der Zentralregierung an die Regionen des Landes abzugeben. Die Konflikte zwischen den verschiedenen Nationalitäten der Molukker, Aceh, Papuas und der Bevölkerungsmehrheit eskalierten in den vergangenen Jahren. Die Exil-Gemeinde der Molukker in Holland empfahl deshalb der indonesischen Regierung, Lösungsmodelle für Nationalitätenkonflikte zu studieren.

Die Diplomaten Mulya und Lebelauw zogen nach den Gesprächen in Bozen eine positive Bilanz. Die Autonomie und deren schrittweise Umsetzung sind für die hochrangigen Botschaftsmitarbeiter ein Modell, genauso der auch über die UNO institutionalisierte Dialog zwischen Italien, Österreich und der SVP, der die Autonomie ermöglichte. Als nachahmenswert finden die Diplomaten die Kompetenzenbalance zwischen dem autonomen Südtirol und der italienischen Regierung. Die Umsetzung regionaler Selbstverwaltung in Indonesien wird laut Darstellung der beiden Diplomaten langwierig sein.

Die Konflikte in Indonesien haben ihre Ursache auch in der vom Staat betriebenen Migrationpolitik. Die Zentralregierung siedelt Landlose und Bewohner von Slums, Angehörige der Mehrheitsbevölkerung gezielt in den Regionen der "Minderheiten" an, schürt damit ethnische und religiöse Auseinandersetzungen. Brutal unterdrückte indonesisches Militär auch über Jahrzehnte Ost-Timor. Nicht von ungefähr warfen Menschenrechtsorganisation Indonesien Völkermord vor. Allein schon deshalb ist die Suche nach friedlichen Lösungsmodellen durch die Zentralregierung zu begrüßen.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040428de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030522de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030512de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/011205de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-3/021014ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/1-00/11a-1-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/1-00/13-3-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2-99/6-12-dt.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/westpapua.html

* www: www.landtag-bz.org/press-landtag/lndtg_news_d.asp?art=87963&HLM=1 | www.provinz.bz.it/LPA/news/news_d.asp?art=87960&HLM=1 | westpapuaaction.buz.org | www.fpcn-global.org/tribes/oceania/melanesian/west-papua/index.php | www.westpapua.net

Letzte Aktual.: 10.11.2004 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041110de.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign, Info: M. di Vieste

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