info@gfbv.it Skiparadies Suedtirol. Koennen die indigenen Voelker Kanadas von Suedtirol lernen? Skitourismus bedroht Indianer in Kanada - Kampagne gestartet, 6.3.2001  
Skiparadies Südtirol. Können die indigenen Völker Kanadas von Südtirol lernen?
Skitourismus bedroht Indianer in Kanada - Kampagne gestartet
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Bozen, 6.3.2001

Chief Arthur ManuelIn der Zeit der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (3.-7. März) besucht Arthur Manuel vom indigenen Bündnis "Interior Alliance" West-Europa. Manuel und die Allianz streiten für ihre Landrechte und wehren sich gegen Skitourismus in ihren Gebieten. Tourismuskonzerne errichten besonders in den Bergregionen von Britisch Kolumbien im westlichen Kanada großzügige Aufstiegsanlagen für den Wintertourismus. Die traditionellen Landeigner, die indigenen Völker, werden weder gefragt noch werden ihre Landrechte berücksichtigt.

Arthur Manuel hofft in diesem Zusammenhang von Südtirol zu lernen, von der Raumordnung der Landesregierung. Manuel will außerdem die mit Südtiroler Unterstützung vorangetriebene Bodenkonvention kennenlernen.

Shuswap Nation Tribal CouncilIn enger Zusammenarbeit mit den traditionellen Sprechern und Stammesvorsitzenden von fünf indianischen Nationen in Kanada hat die Gesellschaft für bedrohte Völker International (GfbV) eine Kampagne gegen die Missachtung der Landrechte der Ureinwohner und die Zerstörung ihrer Umwelt durch den Ski-Tourismus gestartet. Als erstes forderte die GfbV-international die kanadische Regierung auf, die Pläne zur massiven Ausweitung des Wintersportgebietes auf dem Territorium der Indianer zurückzunehmen. "Wir appellieren dringend an Sie, die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in Kanada zu respektieren, der den Indianern 1997 das Recht auf ihr traditionelles Land zugesprochen hat", heisst in dem Schreiben der GfbV. Doch noch immer werden über die Köpfe der Ureinwohner hinweg Bewilligungen für neue Skianlagen erteilt - mit katastrophalen Auswirkungen für die traditionelle Kultur der Indianer und ihre Umwelt.

"Wenn es um die Nutzung ihres Landes geht, müssen die Ureinwohner miteinbezogen werden", forderte die GfbV. Der Sprecher der indianischen Koalition "Interior Alliance", Chief Arthur Manuel,  hat immer wieder betont, dass die Ureinwohner viele Möglichkeiten für einen umweltverträglichen Ökotourismus sehen. Noch immer seien viele indianische Familien auf eine intakte Natur angewiesen, die sie durch die Jagd mit traditionellen Methoden und das Sammeln von Beeren und Medizinalpflanzen schonend nutzten. Durch die Erschliessung der Täler durch Strassen und Hotelanlagen und den Kahlschlag der Wälder für Skipisten jedoch werde diesen Familien die Lebensgrundlage geraubt. Vom Küstengebirge bei Vancouver bis in die Rocky Mountains gebe es schon jetzt 60 Skigebiete, die ganzjährig Touristen anziehen und sich zu kleinen Städten in der einst unberührten Natur entwickelt haben.

Arhtur Manuel trifft sich am Mittwoch, 7. März 2001, mit Landesrat Michl Laimer und anschließend mit den Abteilungen "Alpine Umwelt" und "Ethnische Minderheiten und regionale Autonomien" der Europäischen Akademie. Am Nachmittag ist eine Gesprächsrunde geplant mit dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz, dem Landesverband für Heimatpflege und der Internationalen Alpenschutzkommission Cipra.
 

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