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Tschetschenien

Dringender Hilferuf: Zwei junge tschetschenische Menschenrechtlerinnen festgenommen

Bozen, Göttingen, 6. Januar 2005

Ein dringender Hilferuf hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstagvormittag erreicht: Die beiden jungen tschetschenischen Menschenrechtlerinnen Larissa Temirsultanova und Chadischat Jusupova wurden nach Angaben ihrer Eltern und befreundeter Menschenrechtler in Tschetschenien am 4. Januar an der Grenze zwischen Aserbaidschan und Russland festgenommen. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Die 21-jährige Larissa Temirsultanova ist Mitarbeiterin der GfbV- Partnerorganisation "Echo des Krieges" unter der Vorsitzenden Zainap Gaschajewa. Die 22 Jahre alte Chadischat Jusupova arbeitet für die tschetschenische Menschenrechtsorganisation "Nijso". "In großer Sorge um Leib und Leben der beiden jungen Frauen haben wir sofort mit Schreiben an die 25 Außenminister der EU- Staaten, an die EU-Kommission und an den Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages appelliert, sich schnell für die verschleppten Tschetscheninnen einzusetzen", berichtete die GfbV-Europareferentin Sarah Reinke. "Schon viele tschetschenische Menschenrechtler wurden ermordet, verschleppt, willkürlich verhaftet und gefoltert."

Larissa Temirsulanova und Chadischat Jusupova hielten sich seit Ende November 2004 in Aserbaidschan auf. Dort arbeiteten sie gemeinsam mit aserbaidschanischen Menschenrechtlern an einem neuen Projekt, dem Aufbau eines Netzes von Kindergärten in Tschetschenien. Am Abend des 3. Januar habe Larissa Temirsultanova ihrer Schwester Lisa mitgeteilt, sie befänden sich nun auf dem Weg von Baku zurück nach Grosny, berichteten die Eltern. Der Vorsitzende der Organisation "Nijso", Zaran Machadschiev, habe ihnen mitgeteilt, ihm sei telefonisch die Festnahme der beiden Frauen durch den russischen Geheimdienst angezeigt worden. Mindestens 13 tschetschenische Menschenrechtsverteidiger wurden seit Beginn des zweiten Tschetschenienkrieges 1999 ermordet, sechs weitere sind verschwunden. 19 wurden gefoltert oder geschlagen, 19 weitere willkürlich verhaftet. Außerdem gibt es 69 Berichte über Verfolgung, Bedrohung und sonstige Repressionen gegen Menschenrechtler aus Tschetschenien.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040930de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040920ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040916de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040913de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040901de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040826de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040723de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040720de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040615de.html | www.gfbv.it/3dossier/cecenia/010613cecenia.html | www.gfbv.it/3dossier/cecenia/cecen-216.html | www.gfbv.it/3dossier/cecenia/cecen-224.html

* www: www.chechnya-mfa.info | www.memo.ru | www.perlentaucher.de/artikel/1868.html

Letzte Aktual.: 10.1.2005 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050106ade.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign, Info: M. di Vieste

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