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UN-Arbeitsgruppe für indigene Bevölkerungen in Genf (31.7. - 4.8.)

Chemische Kampfstoffe gegen Hmong: "Sie jagen uns wie Tiere!" - Bericht und Filmaufnahmen über Verbrechen von Sicherheitskräften in Laos

Bozen, Göttingen, Genf, 2. August 2006

Hmong-FrauenEinen erschütternden Bericht über Verbrechen laotischer und vietnamesischer Sicherheitskräfte an Angehörigen der Hmong-Volksgruppe in Laos legt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am morgigen Donnerstag im Rahmen der diesjährigen UN-Arbeitsgruppe für indigene Bevölkerungen (WGIP) in Genf vor. Außerdem zeigt dort Rebecca Sommer, die GfbV-Repräsentantin für indigene Völker bei den UN in New York, erstmals vor kurzem aus Laos herausgeschmuggelte Filmaufnahmen über Gräueltaten.

Wir laden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen herzlich zu diesem Side Event ein am Donnerstag, den 03.08.2006, Palais des Nations in Genf, Raum 23 um 13 Uhr.

Augenzeugenberichten zufolge machen tausende Soldaten in der Sperrzone Xaysomboun im Norden von Laos seit Monaten Jagd auf die in den unzugänglichen Wäldern versteckten Hmong-Gruppen, die zum großen Teil aus Frauen und Kindern bestehen. In der Regel werden die Gruppen zuerst von Kampfflugzeugen und Hubschraubern aus lokalisiert und dann mit chemischen Kampfstoffen und Granaten bombardiert. Danach greifen Bodentruppen die Fliehenden an. Hmong, die in Gefangenschaft geraten, werden gefoltert, grausam verstümmelt, vergewaltigt und danach ermordet.

Auch Kinder werden nicht verschont: Babys wurden gegen Bäume geschlagen, und vietnamesische Soldaten schlitzten Kindern den Bauch auf. Diese starben qualvoll, während ihre verzweifelten Eltern versuchten, die heraushängenden Gedärme wieder in die Körper zu stopfen. Eines der jüngsten Massaker fand am 6. April 2006 nahe der Stadt Vang Vieng statt: Dabei wurden mindestens 26 Frauen und Kinder der Hmong - darunter zwölf Kinder unter zehn Jahren - von Soldaten niedergemetzelt.

"Trotz der Gräueltaten wurden 26 Hmong-Flüchtlinge im Dezember 2005 zwangsweise von Thailand nach Laos zurückgeführt", kritisiert die GfbV. In dieser Gruppe waren 20 Mädchen im Alter von zwölf bis 16 Jahren, die bis heute an verschiedenen Orten ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten werden. Es wird befürchtet, dass sie schwer misshandelt und vergewaltigt wurden." Die männlichen Mitglieder der Gruppe sollen in ein entlegenes Gefängnis im Norden von Laos gebracht worden sein - Berichten zufolge wurden zwei Jungen zu Tode geprügelt. Seit 1960 wurden Hmong systematisch vom US-Geheimdienst CIA angeworben, um gegen die kommunistische Pathet Lao zu kämpfen. Bis zu 40.000 Hmong standen zeitweise im Sold der USA. Bis zu 30.000 Hmong wurden getötet, bis die Pathet Lao schließlich die Kontrolle über das gesamte Land erlangte und 1975 die Demokratische Volksrepublik Laos ausrief. Bis zu 300.000 Hmong ergriffen die Flucht. Heute leben Hunderttausende von ihnen in den USA im Exil.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/3dossier/asia/hmong.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060630ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050912de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050422ade.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/dekade.html

* www: http://de.wikipedia.org/wiki/Hmong | www.ohchr.org/english/issues/indigenous/groups/groups-01.htm

Letzte Aktual.: 8.9.2006 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060802de.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign: M. di Vieste; E-mail: info@gfbv.it.

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