Logo


In: Home > News > Klimagipfel in Kopenhagen: Indianerdelegation aus Brasilien macht Zwischenstopp in Berlin

Sprachen: ITA | ESP | DEU


Klimagipfel in Kopenhagen

Indianerdelegation aus Brasilien macht Zwischenstopp in Berlin

Bozen, Göttingen, 26. November 2009

Junge Guarani-Indianer aus Brasilien. Junge Guarani-Indianer aus Brasilien.

Auf dem Weg zum Klimagipfel in Kopenhagen macht eine Indianerdelegation aus Brasilien auf Einladung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Zwischenstopp in Berlin. Die drei Sprecher von Ureinwohnergemeinschaften aus der Amazonasregion, dem Pantanal und Südbrasilien wollen in Gesprächen mit deutschen Parlamentariern auf Zusammenhänge zwischen indigenen Landrechten und Klimaschutz aufmerksam machen und um Unterstützung bitten. Denn durch das von der Regierung Lula da Silva propagierte Programm zur Wachstumsbeschleunigung (PAC - Programa do Aceleração do Crescimento) ist ihr Überleben gefährdet. Die Indianer haben bereits bitter erfahren müssen, dass das Programm unter dem Deckmantel der "Entwicklung" bisher wenig genutzter Regionen auch den Raubbau am Regenwald und damit den Klimawandel verstärkt.

So gehen der großflächige Anbau von Soja oder Zuckerrohr für die Produktion von Agrotreibstoffen genauso auf Kosten des Regenwaldes wie wie die geplante oder bereits begonnene Errichtung der Wasserkraftwerke von Belo Monte in Pará, Estreito in Tocantins oder am Fluss Madeira in Rondônia. Die Umleitung des Flusses São Francisco in Pernambuco und der Bau des Hafens Porto Brasil in São Paulo werden ebenfalls verheerende Folgen haben, warnen die Ureinwohner. Die meisten Flächen, die für diese Projekte benötigt werden, sind ursprünglich indianisches Land. Viele indigene Gemeinschaften kämpfen seit Jahrzehnten um die juristische Absicherung ihres Territoriums durch die Erteilung offizieller Landrechtstitel.