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Olympisches Gold für Russlands Judoka

Doppelmoral: Spitzensportler aus dem Nordkaukasus in London bejubelt - in Russland angefeindet

Bozen, Göttingen, Berlin, 3. August 2012

Zwei Judoka im Wettkampf. Zwei Judoka im Wettkampf.

Anlässlich des großartigen Erfolges der beiden Judo-Kämpfer Tagir Khaibulajew und Mansur Isaev aus Dagestan, die für die russische Nationalmannschaft in London olympisches Gold errungen haben, weist die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die bedrückende Lage im Nordkaukasus hin. Die russische Regierung schüre mit ihrer verfehlten Nationalitätenpolitik blanken Rassismus und Gewalt gegen Tschetschenen, Inguschen oder Dagestaner. Die GfbV-Referentin für die GUS-Staaten, Sarah Reinke (Berlin) erklärt wörtlich:

"In diesen Tagen bejubelt Russland seine Spitzensportler in London und der Glanz des olympischen Goldes für die beiden Judoka Khaibulajew und Isaev überstrahlt ihren oft bitteren Alltag in Russland. Beide stammen aus Dagestan. In russischen Städten sind sie wie ihre Landsleute aus dem Nordkaukasus mit Rassismus und Gewalt konfrontiert. Die auch von Behörden verwandte Bezeichnung "Person kaukasischer Nationalität" klingt in Russland abfällig. Ganz zu schweigen von allen anderen nationalistischen Schimpfwörtern, die die Verachtung gegen gebürtige Kaukasier ausdrücken.

Die Doppelmoral der russischen Gesellschaft gegenüber Kaukasiern ist ein Ergebnis der vollkommen verfehlten Nationalitätenpolitik Russlands. Die Heimatrepublik der beiden Goldmedaillengewinner ist Ort täglicher Gewalt von Seiten der Sicherheitskräfte, die maßgeblich von Moskau gestützt werden, und illegaler bewaffneter Banden. Die Zivilbevölkerung leidet unter dieser Willkür und sieht keine Perspektive für Frieden und Sicherheit in ihrer Republik."

Sportler aus dem Nordkaukasus erringen traditionell bei den Olympischen Spielen beste Leistungen in vielen Kampfsportarten. Sie sorgen damit für das hohe Ranking der russischen Mannschaft im Ländervergleich.