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Lubicon Cree

Schmierenstück um Teersandförderung im Lubicon-Gebiet

Von Dionys Zink, Big Mountain Aktionsgruppe, aus Coyote 3/2005.

Bozen, 15. November 2005

Die Lubicon Cree im nördlichen Alberta müssen einmal mehr um ihr angestammtes Jagdgebiet, die Zukunft ihres Reservats und ihre Umwelt bangen. Ein Konglomerat von Erdölfirmen will nach Testbohrungen in Teersandlagerstätten mehr als 500 Förderstellen für Schweröl aus Teersand einrichten. Das Projekt der Firma Deep WeIl Oll & Gas ist wegen seiner bisher bekannten Umweltfolgen umstritten. Die Lubicon erfuhren erstmalig von dem Teersandprojekt in ihrem angestammten Territorium durch einen Zeitungsartikel vom 21. August 2004. Der Lubicon Anwalt Richard Gariepy schrieb daraufhin an Deep Well Oil & Gas (DWOG), - die Firma, die im Artikel als projektverantwortlich bezeichnet worden war - und verlangte einen Gesprächstermin, um das angestrebte DWOG-Projekt zu diskutieren. DWOG beantwortete den Anwaltsbrief nicht.

Am 2. März 2005 entdeckten Lubicon-Indianer, dass Firmen im Auftrag von DWOG eine große Fläche im Kerngebiet ihres Landes nahe Fish Lake (Haig Lake) abholzten. Die Indianer forderten die Holzfäller auf, ihre Arbeit einzustellen, bis ein Treffen mit Vertretern von DWOG stattgefunden habe. Noch einmal bemühten sich die Lubicon Cree um einen Gesprächstermin. Wieder reagierte DWOG nicht.

Erdölfirmen incommunicado
Am 3. März 2005 erhielt Lubicon-Anwalt Gariepy einen Anruf von DWOG-Anwalt Robert Hladun in dem letzterer fälschlicherweise behauptete, die Lubicon Cree würden die Baustelle blockieren und diese Blockade koste DWOG ,,100 000 can$" am Tag. Hladun verwies Gariepy an einen "sehr hochgestellten DWOG-Repräsentanten" namens John Brown. Nach mehreren vergeblichen Versuchen erreichten Lubicon- Vertreter endlich Mr. Brown, der einem Termin noch am selben Nachmittag zustimmte. Der Grund für das späte Zustandekommen des Treffens mit Mr. Brown war, dass dieser in einem Treffen mit der Polizei (RCMP) die Lubicon fälschlicherweise der Blockade der Straße und der illegalen Schließung seiner Bausstelle bezichtigte.

Bei dem folgenden Treffen behauptete Brown dann, dass er eigentlich nur ein Honorarberater für DWOG sei und versprach ein Gespräch mit verantwortlichen Managern in der kommenden Woche. Später stellte sich dann heraus, dass Brown der Hauptgeschäftsführer der Firma gewesen war und über eine nominell seiner Tochter gehörenden Firma noch immer einer der DWOG Hauptanteilseigner ist. Mr. Browns Versprechungen wurden nicht eingehalten. Am 11. März wandte sich Lubicon-Anwalt Gariepy an die Firma Surge Global Energy mit Sitz in San Diego (USA), die als Partner des DWOGProjekts im Lubicon-Gebiet aufgetreten war. Auch diese Firma reagierte nicht auf das Gesprächsangebot. Auch weitere Versuche der Lubicon Cree mit der Firma Kontakt aufzunehmen schlugen fehl. Entsprechende Veröffentlichungen in der Presse konnten weder Surge noch Deep WeIl veranlassen die Indianer zu kontaktieren.

Schließlich teilte am 30. März Walter Whitehead, der frühere Lubicon Chief und heutige Trapper, auf dessen traditioneller Fallenstelleroute die Baustelle liegt, dem DWOG- Vorstand Steven Gawne mit, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Konsultationen mit ihm über ein solches Vorhaben nicht stattgefunden hätten. Auch dieses Schreiben wurde nie beantwortet.

Genehmigungsfrei: Plünderung von Indianerland
Am 31. März veröffentliche das DWOG- Tochterunternehmen Northern Alberta Oil Ltd. eine Presseerklärung, der zu entnehmen war, dass man alle Provinz-Vorschriften und alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt habe, um nun mit Bohrungen und der Förderung von Schweröl beginnen zu können. Tatsache ist, dass DWOG nicht nur die gesetzliche Verpflichtung zur vorherigen Gesprächsaufnahme mit den Lubicon bzw. Walter Whitehead nicht eingehalten hat, sondern auch, dass die Firma keine Bohrgenehmigung der Provinz Alberta vorweisen kann, dass sie auch keine Erlaubnis für die Benutzung der vorhandenen Zufahrtstraße eingeholt hat und dass Deep Well nicht einmal in Alberta registriert ist und damit in der Provinz nicht geschäftlich tätig werden kann. Wenig später stellte sich heraus, dass Genehmigungsanträge über Surge Global Energy gestellt wurden.

Am 8. Juli erhielt Walter Whitehead einen Brief des Surge-Vorstands, der auf den 17. Juni datiert war. Wie unter dem Alberta-Umweltgesetz vorgesehen wurde Whitehead eine 10- Tagesfrist bis zum Beginn der Baustellenarbeiten eingeräumt, in der er seine Fallenstrecke räumen sollte, um Unfälle auszuschließen. Whitehead antwortete am 11. Juli, dass "es ein wenig spät ist, mich vor möglichen Schäden an meinen Fallen zu warnen, da Auftragsfirmen bereits einen großen Bauplatz ohne vorherige Benachrichtigung oder Konsultation" abgeholzt hätten. Er wies auch daraufhin, dass sich die Baustelle im Kemgebiet des Lubicon- Territoriums befinde und dass ohne Zustimmung der Indianer an eine Weiterführung des Projekts nicht zu denken sei.

Whiteheads Einwendungen wurden von der Firma mit dem Hinweis auf die Rechtslage abgewiesen: Alberta habe die Hoheit über das Gebiet und die Lubicon sollten sich doch an die Regierung wenden, sie sei für Landrechte zuständig. Auch Whiteheads Umweltbedenken seien unbegründet, da es mit dem Alberta Energy and Utility Board (AEUB) schließlich eine Genehmigungsbehörde und entsprechende Verfahren gebe. Über die Gründe für das Vorgehen der Erölfirmen können nur Vermutungen angestellt werden. Tatsache ist etwa, dass einer der Hauptinvestoren der Firma DWOG eng mit dem derzeit amtierenden Premierminister von Alberta, Ralph Klein, verbunden ist. Beide sind Geschäftspartner in einem Tourismusprojekt in der benachbarten Provinz British Columbia.

Testbohrloch oder Megaprojekt?
Surge Global Energy stellte schließlich einen Antrag bei der Aufsichtsbehörde AEUB und behauptete in der Projektbeschreibung, dass es sich nicht um ein Großprojekt handele. Nach Mr. Browns Erklärung gegenüber dem AEUB "ist es verfrüht die Surge Förderstelle als etwas anderes anzusehen als eine Ölsand- Testbohrung, mit der Möglichkeit auch einen Produktionstest durchzuführen." Die DWOG/Surge-Werbebroschüren, die sich im Umlaufbefinden, um mögliche Investoren zu gewinnen, sprechen eine ganz andere Sprache. Hier ist von einem ersten Schritt die Rede, mit dem ein Projekt mit 520 Bohr- und Förderstellen, dazugehörigen Pipelines und Straßen, Ölsandverarbeitungsanlagen und Heißdampfförderung angeleiert werden soll. Mr. Browns Behauptungen können also nicht ganz stimmen: entweder handelt es sich um ein kleines Versuchsprojekt ohne große Erfolgsaussichten - warum dann aber aufwändige Werbung mit riesigen Versprechungen? - oder es handelt sich um ein Megaprojekt - warum dann aber ein Genehmigungsantrag der nur von minimalen Umweltbelastungen spricht?

Am 31. Juli 2005 kam es zur ersten Begegnung zwischen dem Lubicon Chief Bernard Ominayak und DWOG-Anteilseigner Brown und Surge-Geschäftsführer David Perez. Der entschuldigte sich bei den Indianern für "vergessene Hausaufgaben" im Zusammenhang mit der Baustelle am Fish Lake. Mit "vergessenen Hausaufgaben" sollte der praktisch ohne Genehmigung und unter Missachtung gesetzlicher Vorschriften eingeleitete Projektstart gemeint sein. Später behauptete Brown gegenüber dem AEUB, die Lubicon hätten bei diesem Treffen einer Testbohrung zugestimmt, was schlichtweg nicht der Fall war. Dennoch genehmigte das Alberta Energy and Utility Board die erste Bohrung nach Ölsanden auf dem Lubicon-Gebiet. Nachweislich war im Genehmigungsverfahren ein Mitglied des AEUB für die Interessen der Firmen tätig geworden und hat damit auch die gebotene Neutralitätspflicht dieses Gremiums verletzt. Dennoch scheinen der Protest der Indianer und entsprechende Veröffentlichungen Wirkung gezeigt zu haben.

Zumindest David Perez, der Geschäftsführer von Surge Global Energy hat kalte Füße bekommen. Engagiert mit 4 Millionen US-$ aus seinem Privatvermögen befürchtet er nun, dass DWOG ihn mit großen Versprechungen aufs Kreuz gelegt hat. Was aus seiner Sicht ein erfolgversprechendes Großprojekt war, soll mit einem Mal nur noch eine kleine Testbohrung sein. Nicht nur die Lubicon Cree also fragen sich, was hinter den Machenschaften der Firma DWOG steckt. Auch wenn die erste Bohrung im September bereits erfolgt ist, sind die Cree entschlossen, einer weiteren Ausdehnung der DWOG-Aktivitäten einen Riegel vorzuschieben und kündigten Gegenmaßnamen an.

Folge explodierender Ölpreise
Was sich hinter den Vorstellungen der Erdölfirmen verbirgt, kann auch den Laien das Gruseln lehren. Teersand ist ein lockeres Ablagerungsgestein, das aus Sand und Schweröl besteht. Ein gewisser Prozentsatz des Schweröls (etwa 6%) kann aus konventionellen Bohrlöchern und mit Pumpen gefördert werden. Der größere Anteil technisch verwertbaren Öls erfordert wesentlich aufwändigere Verfahren. Bisher wurde Teersand vor allem im Tagebau gefördert, etwa bei Fort McMurray im Nordosten der Provinz Alberta. Mit Tagebaubaggern, Lastwagen und Förderbändern wird der Teersand dort in eine Reinigungsanlage verfrachtet. In der Anlage werden Sand und Öl mit Heißdampf voneinander getrennt. Das Ergebnis sind sterile, blendendweiße Sandhalden und ein Rohöl, das in seiner Reinheit die meisten Handelssorten übertrifft. Bisher waren andere Verfahren deutlich zu kostspielig, so dass Teersandförderung insgesamt nur eine geringe Rolle im Ölgeschäft spielte.

Mit dem wachsenden Energiebedarf und den derzeit rasant steigenden Rohölpreisen hat sich die Marktsituation wesentlich verändert. Mit sehr teuren In-Situ-Anlagen kann heute bereits wirtschaftlich Rohöl gefördert werden. Ein Beispiel dafür ist eine Anlage der Firma Shell Canada etwa 15 km östlich von Peace River in der Nachbarschaft der Lubicon Cree. Dort wird Heißdampf in die Bohrlöcher geleitet, der durch die ölhaltigen Schichten dringt und damit das Öl "verflüssigt". Es fließt ohne den Sand in einen tiefergelegenen Stollen ab und trennt sich nach Abkühlung wieder vom Wasser. Von dort wird es dann an die Erdoberfläche gepumpt. Auf diese Weise benötigt die Anlage bei einer Tagesproduktion von 10000 Barrel Rohöl (1 Barrel entspricht 156 1) etwa 18 000 Kubikmeter Wasser, und dies täglich! Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass unter diesen Umständen das Verhältnis von gefördertem Rohöl zu Wasser 1: 11 beträgt. Dieses Wasser ist nach Gebrauch nicht nur immer noch deutlich wärmer als andere Wasserkörper, sondern es ist auch verschmutzt, praktisch steril und für andere menschliche Nutzung als Trinkwasser oder in der Landwirtschaft unbrauchbar. Hinzu kommt, dass es nach bisherigen Planungen auf - aus menschlicher Perspektive betrachtet - ewige Zeit der Biosphäre entzogen wird. Shell Canada beabsichtigt die Produktion in den nächsten Jahren zunächst auf 30 000 Barrel, später sogar auf 100 000 Barrel am Tag auszuweiten.

Unbekannte Gefahren für die Umwelt
Sollte es zu ähnlichen Erdölförderungen in ihrem Gebiet kommen, fürchten die Lubicon Cree, dass ihr gesamtes Ökosystem bedroht ist. Unklar ist, woher die Firmen die notwendige Menge an Wasser für den Heißdampf herbekommen wollen. DWOG und Co. behaupten zwar, dass sie Salzwasser aus großer Tiefe nutzen wollen, das für den menschlichen Verbrauch wenig geeignet ist, doch Experten anderer Firmen widersprechen entschieden, die Aufbereitung dieses Wassers sei wirtschaftlich kaum zu vertreten. Erölförderung ist ein schmutziges Geschäft. Die Anlage weiterer Bohrlöcher, horizontaler Schächte und entsprechender Verarbeitungsanlagen würde die ohnehin arg mitgenommene Region weiter belasten. Auch Umweltschützer sind ratlos. Bisher weiß niemand, welche Folgen die großflächige Injektion von Heißdampf in den Untergrund eines borealen Ökosystems haben wird.

Langfristig erscheinen Teersandprojekte aus Umweltgründen völlig inakzeptabel zu sein. Beispielsweise liegt die Ökobilanz des so gewonnenen Rohöls hinsichtlich der Treibhausgase um ein Vielfaches über den Werten für konventionell gewonnenes Öl. Bereits jetzt werden große Mengen Trink- und Nutzwasser über Dämme und Pipelines von Kanada in die USA geleitet, weil die Entleerung fossiler Wasservorkommen beim südlichen Nachbarn immer weiter voranschreitet. Die Abgabe großer Wassermengen der atmosphärischen Zirkulation in unerreichbare Tiefen könnte sich eines Tages rächen, auch im wasserreichsten Land der Erde.

Briefe an den Teersand-Piraten David Perez in Kalifornien
Die Lubicon bitten ihre europäischen Unterstützer um Briefe an David Perez, den Board Chairman, Chief Operating Officer und Hauptinvestor der Firma Surge Global Energy. Der folgende Text ist ein Formulierungsvorschlag. Es wäre sehr freundlich, wenn Kopien der abgeschickten Briefe an die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte gesandt würden, die wir dann an die Lubicon Cree weiterleiten werden.

David Perez
COO and Chair
Surge Global Energy - Suite 410
12220 EI Camino Real
San Diego, CA 92130 - USA

Fax 001/858-104-5011, E-Mail: davld@surgeglobalenergy.com

Dear Mr. Perez,
Information provided by European organizations in support o./the Lubicon Lake Indian Nation in northern Alberta indicates that your company Surge Global Energy is involved in major tarsands projects within unceded Lubicon territory. It is also known that your company is collaborating with Deep Well Oil and Gas a company who failed to consult with the Lubicon Cree or its members prior to the start 0./ this joint project by Deep Well and Surge.

You should be advised that the struggle if the Lubicon Lake Indian Nation is widely known and very well documented within the European Union and with the United Nations Human Rights Committee in Geneva. Canada and subsequently the Province if Alberta have been found in violation of the human rights of the Lubicon Cree regarding the destruction if their livelihood, culture and environment. The UN committee deemed negotiations to be an appropriate remedy JOr the complaints if the Lubicon Lake Indian Nation.

As you are very well aware there are no substantial and meaningful negotiations taking place between Canada, Alberta and the Lubicon Cree. Using permits, licenses and procedures set up to facilitate access to unceded Lubicon resources, destruction if Lubicon traplines, exproprietation of Lubicon resources, damage to the Lubicon environment in this case puts your company in line with both levels if Canadian government, because you are taking advantage if an unsettled land rights dispute.

Therefore demand that all activities by your company should be stopped until the Lubicon either reach an acceptable land rights settlement with the Canadian govemment or- at least - consent to planned activities by your company prior to their actual start within unceded Lubicon territory.

Yours sincerely


Draft letter to Canadian Prime Minister Paul Martin

Own Address

The Rt.Hon. Paul Martin, Prime Minister of Canada, Government of Canada
Ottawa, ON K1A 0A6 - Canada

Date

Dear Sir,
For anybody to have to live under the conditions the Lubicon people face is a tragedy. For the Lubicons to face these conditions in one of the richest areas of one of the richest countries of the world is appalling. For these conditions to have been deliberately imposed on the Lubicon people by the government of a country that holds itself out to the world as a human rights model for others is an affront to all decent people.

We support the urgent request of the Lubicon people that the government of Canada
- stop using discussions with the Assembly of First Nations as an excuse to duck the Canadian government's constitutional responsibility to negotiate a settlement of unceded Lubicon aboriginal land rights with the Lubicon people;
- negotiate a fair and just settlement of unceded Lubicon aboriginal land rights with the Lubicon people starting with
* immediately giving government negotiators a full mandate to negotiate all outstanding issues, including self-government and financial compensation;
* renounce the Canadian Justice Department Guidelines for Federal Self-government Negotiators effectively giving Canadian negotiators instructions on how to negotiate recognition of aboriginal self-government in bad faith;
* giving Canadian negotiators firm instructions to negotiate in good faith.

Sincerely Yours



Entwurf für einen Brief an den kanadischen Ministerpräsidenten Paul Martin
(Übersetzung)

Eigene Adresse

Datum

The Rt. Honourable Paul Martin, Prime Minister of Canada, Govemment of Canada
Ottawa, ON K1AOA6 - Canada

Sehr geehrter Herr Martin,
für jeden, der unter Bedingungen denen der Lubicon vergleichbar leben muss, handelt es sich um eine Tragödie. Für die Lubicon Cree sind diese Lebensbedingungen in einer der reichsten Regionen eines der reichsten Länder der Welt schlichtweg empörend. Die Tatsache, dass diese Lebensbedingungen von der Staatsregierung eines Landes vorsätzlich herbeigeführt wurden, das sich zugleich für ein Vorbild in Menschenrechtsangelegenheiten hält, ist ein Affront gegenüber allen anständig denkenden Menschen.

Deshalb unterstütze ich die dringende Forderung, dass die kanadische Bundesregierung
- damit aufhört Gespräche mit der Assembly of First Nations als Ausrede zu benutzen, ihrer verfassungsmäßigen Pflicht nachzukommen und mit den Lubicon einen Landrechtsvertrag über bisher nicht abgetretenes Lubicon Territorium auszuhandeln;
- ein faires und gerechtes Vertragswerk über die Abtretung der Ureinwohnerlandrechte der Lubicon aushandelt, indem sie
* ihren Regierungsunterhändlern unverzüglich den Auftrag erteilt, noch ungeklärte Vertragsbestandteile zu verhandeln, einschließlich der Frage der Selbstregierung und finanziellen Entschädigung;
* die Richtlinien des kanadischen Justizministeriums für Bundesunterhändler widerruft, welche die Bundesunterhändler anweisen, die Frage der Selbstregierung mit vorgegebener Täuschungsabsicht zu verhandeln;
* ihren Unterhändlern die eindeutige Vorgabe erteilt ohne Hintergedanken zu verhandeln.

Mit freundlichen Grüßen


Draft letter to the members of the UN Human Rights Committee

Own Address

Date

Dr. Ruth Wedgwood, c/o Human Rights Committee, United Nations Office at Geneva
1211 Geneve - Switzerland
Fax +41 22 917-9022

Dear Dr. Wedgwood,
For anybody to have to live under the conditions the Lubicon people face is a tragedy. For the Lubicons to face these conditions in one of the richest areas of one of the richest countries of the world is appalling. For these conditions to have been deliberately imposed on the Lubicon people by the government of a country that holds itself out to the world as a human rights model for others is an affront to all decent people. For the international community to allow this situation to continue is a disgrace.

I support the urgent request of the Lubicon people that the UN Human Rights Committtee
- publicly reaffirm the 1990 decision holding Canada in violation of the International Covenant on Civil and Political Rights
- do everything in the power of the United Nations to compel the government of Canada to negotiate a fair and just settlement of unceded Lubicon aboriginal land rights with the Lubicon people starting with:
* immediately giving government negotiators a full mandate to negotiate all outstanding settlement issues, including self-government and financial compensation;
* renouncing the 1996 Canadian Justice Department Guidelines effectively giving Canadian negotiators instructions on how to negotiate recognition of aboriginal self-government in bad faith;
* giving Canadian negotiators firm instructions to negotiate in good faith.

Sincerely yours


The Human Rights Committee is composed of 18 independent experts who are persons of high moral character and recognized competence in the field of human rights.
Human Rights Committee: www.ohchr.org/english/bodies/hrc/ - Members: www.ohchr.org/english/bodies/hrc/members.htm



Entwurf für einen Brief an das UN-Menschrechtskomitee in Genf (Übersetzung)

Eigene Adresse

Datum

Dr. Ruth Wedgwood, c/o Human Rights Committee, United Nations Office at Geneva
1211 Geneve - Switzerland
Fax +41 22 917-9022

Sehr geehrter Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Dr. Wedgwood,
für jeden, der unter Bedingungen denen der Lubicon Cree vergleichbar leben muss, handelt es sich um eine Tragödie. Für die Lubicon Cree sind diese Lebensbedingungen in einer der reichsten Regionen eines der reichsten Länder der Welt schlichtweg empörend. Die Tatsache, dass diese Lebensbedingungen von der Staatsregierung eines Landes vorsätzlich herbeigerührt wurden, das sich zugleich für ein Vorbild in Menschenrechtsangelegenheiten hält, ist ein Affront gegenüber allen anständig denkenden Menschen. Es wäre eine Schande für die internationale Gemeinschaft dies weiterhin unwidersprochen zuzulassen.

Deshalb unterstütze ich die dringende Forderung, dass dass UN-Menschenrechtskomitee
- seine Entscheidung aus dem Jahr 1990, die Kanada in Bezug auf die Lubicon Cree der Verletzung des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte für schuldig befindet, öffentlich bekräftigt;
- alles in den Kräften der Vereinten Nationen stehende unternimmt, die kanadische Regierung dazu zu bewegen, ein faires und gerechtes Landrechtsabkommen über das bisher nicht abgetretene Lubicon Territorium auszuhandeln, indem sie
* ihren Regierungsunterhändlern unverzüglich den Auftrag erteilt, noch ungeklärte Vertragsbestandteile zu verhandeln, einschließlich der Frage der Selbstregierung und finanziellen Entschädigung;
* die Richtlinien des kanadischen Justizministeriums für Bundesunterhändler widerruft, welche die Bundesunterhändler anweisen, die Frage der Selbstregierung mit vorgegebener Täuschungsabsicht zu verhandeln;
* ihren Unterhändlern die eindeutige Vorgabe erteilt ohne Hintergedanken zu verhandeln.

Mit freundlichen Grüßen

Dionys Zink - aus: Coyote 3/2005.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/lubicon.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051021ade.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/shoshone.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/indtrust.html | www.gfbv.it/3dossier/linkgfbv.html

* www: Lubicon: www.lubicon.ca | Native Web: www.nativeweb.org | CWIS: www.cwis.org | Europäische Akademie: www.eurac.edu/index | Cipra: www.cipra.org/cipra_international.htm | Südtiroler Klimabündnis: www.umwelt.bz.it/usww_klimaschutz.htm und www.klimabuendnissuedtirol.it | Internationales Bodenbündnis: www.bodenbuendnis.org

Letzte Aktual.: 23.11.2005 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/lubicon1.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign, Info: M. di Vieste

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