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Bozen, Göttingen, 24. Februar 2022
Karte der umstrittenen Regionen der Ukraine. Wikipedia.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine aufs
Schärfste: "Es gibt keine Rechtfertigung für die
Aggression aus Russland", erklärt Roman Kühn, Direktor
der GfbV. "Putins Krieg ist ein klarer Bruch des humanitären
Völkerrechtes. Die ukrainische Bevölkerung wird ohne
Schuld zum Opfer der Moskauer Großmachtfantasien."
Deutschland und Europa stünden nun in der Pflicht, die
Menschen in der Ukraine nach Kräften humanitär zu
unterstützen und Flüchtlinge zügig und
unbürokratisch aufzunehmen.
"Putins Behauptung, seine Invasion solle einen Völkermord
verhindern, ist schlicht eine Lüge. Niemand, der noch bei
Sinnen ist, glaubt an einen Genozid durch den ukrainischen Staat.
Die Behauptung ist ein Vorwand, entwertet den
Völkermord-Begriff und verhöhnt die Opfer
tatsächlicher Genozide", bekräftigt Hanno Schedler,
GfbV-Referent für Genozid-Prävention und
Schutzverantwortung. "In diesem Moment sterben Ukrainerinnen und
Ukrainer, weil es der größenwahnsinnige Despot im
Kreml so will. Wladimir Putin wird sich hoffentlich eines Tages
wegen seiner Verbrechen vor dem Internationalen Strafgerichtshof
in Den Haag wiederfinden." Dieser Angriffskrieg gegen einen
souveränen Staat breche das Völkerrecht und das
Budapest-Memorandum, das Russland 1994 selbst unterschrieben
habe. Bereits 2014 hatte Putin den Vorwurf eines Genozides an der
russisch-sprachigen Bevölkerung in der Ostukraine und auf
der Krim zum Vorwand genommen, dort einzufallen. Schon damals
fand die GfbV keine Belege für seine schweren
Vorwürfe.
"Deutschland hat eine besondere historische Verantwortung
gegenüber den Menschen in der Ukraine", erinnert
GfbV-Direktor Kühn. "Darum müssen diejenigen, die jetzt
vor russischen Waffen fliehen, ohne Wenn und Aber bei uns
Zuflucht finden." Auch für die Menschen, die in der Ukraine
bleiben, müsste rasch humanitäre Unterstützung auf
den Weg kommen. Die internationale Gemeinschaft ist nun dringend
aufgefordert, wirksame Sanktionen zu verhängen und zu
verhindern, dass es wieder Massentötungen und Vertreibungen
in Europa gibt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/211125de.html
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine