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Afghanistan:

Sicherheit von Dr. Sima Samar gefährdet

Bozen, Bern, 1. August 2002

Dr. Sima Samar Die Vorsitzende der afghanischen Menschenrechtskommission, Dr. Sima Samar, wird seit mehreren Wochen massiv bedroht. Die Trägerin des Paul Grüninger-Preises leitet ein Hilfswerk, das Spitäler und Schulen für Mädchen und Frauen unterhält.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker ist höchst besorgt um die Sicherheit der Vorsitzenden der afghanischen Menschenrechtskommission, Dr. Sima Samar. Dr. Samar war bis zur Grossen Ratsversammlung (Loya Jirga) im Juni 2002 Ministerin für Frauenangelegenheiten und Vizepräsidentin der Interimsregierung in Afghanistan. Als Ärztin und im Rahmen ihrer ministeriellen Tätigkeiten setzte sie sich konsequent für eine Verbesserung der Lebenssituation und die Respektierung der Menschenrechte der gesamten afghanischen Bevölkerung ein, insbesondere für die benachteiligten Gruppen der Frauen, Kinder und Minderheiten. Als Frau und Angehörige der Minderheit der Hazara ist sie selbst mit alltäglichen Diskriminierungen konfrontiert.

Wie Sima Samar am 25. Juli 2002 der Gesellschaft für bedrohte Völker aus Kabul berichtete, wird von ihren politischen Gegnern behauptet, sie lehne die Scharia, das islamische Recht, ab. Dabei werden Passagen aus einer iranischen Zeitung, welche in Kanada erscheint, verbreitet. Dr. Samar bestreitet jedoch, derartige Äusserungen gemacht zu haben. Hinter dieser öffentlichen Denunzierung stehen fundamentalistische Gruppierungen wie Jameyat islami und Ittehad islami, welche darauf hinarbeiten, Dr. Samar aus allen Ämtern und aus dem Land zu vertreiben. Auch mit Gewaltakten wurde gedroht. Dr. Samar hat sich immer dafür engagiert, dass Verbrechen, welche von den Führern dieser Parteien begangen wurden, geahndet werden. Vertreter der Hazara sprechen bereits von einer Verfolgung, wie sie Salman Rushdie ausgesetzt ist. Islamistische Kreise würden es als ihre Pflicht erachten, Sima Samar zu töten.

Dr. Samar ist Leiterin der Shuhada-Organisation (www.shuhada.org), die humanitäre, medizinische und pädagogische Arbeit leistet. Shuhada ist im Aufbau und Betrieb von Schulen und Spitälern für Frauen und Kinder in Pakistan und Afghanistan engagiert.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/011130de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/011113de.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-samar.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-mp1.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-maed-de.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/omid-de.html
* www: www.shuhada.org
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