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Minderheiten und Medien

Eine Unterstützung für die italienische Zeitung "La voce del popolo" in Istrien!

Bozen, 14. März 2003

Offene Brief an die Südtiroler Landesregierung

Sehr geehrte Damen, Sehr geehrte Herren,

Als Menschenrechtsorganisation bedauern wir den Beschluss der Landesregierung, die Zeitung "La voce del popolo" in Istrien nicht zu unterstützen. Die Zeitung der italienischen Sprachgruppe im slowenisch-kroatischen Istrien steckt in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Deshalb appellieren wir an Sie, den Beschluss zu überdenken.

La voce del popoloBereits ein kleiner Beitrag hilft der Zeitung, die Krise zu überwinden. Das autonome Land Südtirol unterstreicht mit einer Hilfe außerdem seine Solidarität mit einer Minderheit.

Die italienischen Istrier wurden nach dem 2. Weltkrieg von slowenischen und kroatischen Nationalisten und Tito-Kommunisten kollektiv für die Verbrechen des faschistischen Italiens bestraft. Das Mussolini-Regime versuchte mit Polizei-Terror, ethnischen Säuberungen und der Ansiedlung von regimetreuen Italienern das mehrsprachige Istrien zu kolonialisieren. Aus Rache für die faschistische Eroberungspolitik wurde der größte Teil der Italiener Istriens vertrieben, zurück blieb eine Rest-Minderheit.

Auch in Südtirol lebende Vertriebene aus Istrien und Dalmatien - wie der Bozner Bürgermeister Giovanni Salghetti.

Die italienische Minderheit im inzwischen slowenisch und kroatisch geteilten Istrien arbeitet mit dialogbereiten Slowenen und Kroaten zusammen. Besonders in der kroatischen Region verstand es die italienische Sprachgruppe über eine interethnische Partei auch kroatische Bürger für ihre Anliegen zu gewinnen - Istrien, eine mehrsprachige Region, die grenzüberschreitend mit der italienischen Region Friaul-Julisch-Venetien zusammenarbeit will.

Die Italiener Istriens haben sich von den italienischen Rechten nicht instrumentalisieren lassen. Deren demokratische Organisation, die Dieta democratica istriana, suchte nie den Kontakt mit dem MSI oder deren Nachfolgepartei Alleanza Nazionale. Sie suchen demokratische Partner. Auch das autonome Land Südtirol sollte sich deshalb anbieten. Südtirol, "Schutzmacht" für die italienische Sprachgruppe in Istrien. Das wäre gelebte Solidarität.

Wir unterstützen deshalb die Bitte der Vereinigung der Minderheiten-Zeitungen Midas nach Unterstützung der Zeitung "la voce del popolo".


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/1-01/19-2-dt.html | www.gfbv.it/3dossier/edicolmin/altre.html | www.gfbv.it/3dossier/rai3-99/min-medien-de.html | www.gfbv.it/3dossier/rai3-99/min-medien-eu.html | www.gfbv.it/3dossier/eu-min/regenbogen.html
* www: La voce del popolo (www.edit.hr/lavoce) | www.eblul.org | www.uoc.edu/euromosaic

Letzte Aktual.: 14.3.2003 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030314de.html | XHTML 1.0 | WEBdesign, Info: M. di Vieste
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