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Tschetschenien

Unterstützen wir die Friedensinitiative für Tschetschenien!

Bozen, 3. Juli 2003

Gehi, Tschetschenien, 1996. Foto Sainab GashajevaIm Rahmen des Festivals "euromediterranea" fand am Mittwoch, 3. Juli, ein Treffen über "Kino, Information und Krieg" statt. Sehr geschätzt wurden im Laufe des Abends die Beiträge des Kinoproduzenten Marco Mueller, des Kriegsfotografen Livio Senigalliesi und des Verantwortlichen der Web-Site der Gesellschaft für bedrohte Völker Mauro di Vieste. Der Beitrag von Mauro di Vieste wollte das Publikum insbesondere an den vergessenen Krieg in Tschetschenien erinnern.

Nach den Beiträgen über die Rolle, die Film und Fotografie im Erzählen eines Kriegs haben, wechselte das Thema: diskutiert wurde über die Qualität der Informationen, die die italienische und ausländische Presse bieten, wenn sie über Krisengebiete im allgemeinen und über den russisch-tschetschenischen Krieg im spezifischen informieren. Die GfbV unterstrich dabei ihre kritische Position der europäischen Presse gegenüber, die anscheinend und mit seltenen Ausnahmen unfähig ist, kritisch über die Situation in Tschetschenien zu informieren, und sich einzig und allein an russische Informationsquellen hält.

Es wurde daraufhin die Friedensinitiative des ehemaligen tschetschenischen Außenministers Ilja Achmadov vorgestellt, der unter Kontrolle der UNO eine sofortige Einstellung aller Kriegsaktionen in Tschetschenien verlangt. Diese Initiative wird nicht nur von der GfbV unterstützt, sondern auch von der Radikalen Partei, Adriano Sofri, den Bürgermeistern von Rom und Florenz, der gewaltfreien Bewegung von Verona un der Langer Stiftung. Der Appell wurde bereits von über 4.000 Persönlichkeiten unterschrieben, darunter auch Marek Edelmann, ehemaliger Kommandant des jüdischen Ghettoaufstandes von Warschau, Jelena Bonner, russische Menschenrechtlerin und Witwe des sowjetischen Dissidenten Andrej Sacharow und der grüne Europaparlamentarier Reinhold Messner.

In einem unveröffentlichten Text über die Tschetschenienfrage, der gestern Abend vorgestellt wurde, schrieb Alexander Langer schon 1994: "Im Fall Tschetschenien scheint das Verhalten der zentralen Regierung (russische, ndr) auf jeden Fall zu verurteilen zu sein." Seitdem hat sich die Situation in Tschetschenien sehr verschlimmert: der russische Staat missbraucht die Armee und die Anti-Terroreinheiten, um in Tschetschenien einen schmutzigen Krieg gegen die Zivilbevölkerung zu führen. Im Laufe von bereits zwei Kriegen sind 160.000 Personen umgekommen, der Großteil der Dörfer und Städte dieser kleinen Republik wurden bombardiert und die tschetschenischen Menschenrechtler haben die vielen Menschenrechtsverletzungen, die sowohl von den russischen Sicherheitskräften als auch von den tschetschenischen Rebellen vergangen wurden, ausgehend dokumentiert.

Wir hoffen, dass im neuen Europa, das nach Osten schaut, diese Möglichkeit zum Frieden nicht verpasst wird, und vor allem, dass sich eine Kultur der Konfliktvorbeugung behauptet, die den einfachen Protest bei bereits angefangenen Konflikten ablöst.

Unterschreibe für den Frieden in Tschetschenien!



Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030630de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030619de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/01-2/010629de.html | www.gfbv.it/3dossier/cecenia/010613cecenia.html

* www: www.iccnow.org | www.alexanderlanger.org | www.chechnya-mfa.info | www.memo.ru

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