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Costa Rica

CEDIN wirft nicht-indigenen Sektoren vor, Uneinigkeit zwischen Indigenen zu provozieren

Bozen, San José, 7. April 2004

Rey Curré: Das Reservat würde vollständig vom Boruca-Stausee überflutet. Rey Curré: La reservación sería inundada totalmente del lago artificial Boruca.Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat eine Presseerklärung des CEDIN (Zentrum für die Indigene Entwicklung) bekommen, in der mitgeteilt wird, dass verschiedene Personen (Namen sind bekannt) eine juristische Instanz eingereicht haben, um einige Artikel des Indigenengesetztes (6172) Costa Ricas verfassungswidrig erklären zu lassen. Rubén Chacón Castro, gesetzlicher Vertreter der vereine zur Entwicklung von Cabagra und Yimba Cajc (Rey Curré) hat daraufhin im Namen der Indigenen Organisationen ein Dokument eingereicht, dass das Einstellen des Verfahrens fordert. Rubén Chacón erklärt, dass sich die Forderung nach Verfassungswidrigkeit des indigenen Gesetztes auf eine historisch verfälschte Weltansicht stützt, die zudem alte Vorurteile verbreitet und Werte wie Solidarität, Respekt vor kultureller Andersartigkeit und Toleranz, die die Geschichte Costa Ricas geprägt haben, verleugnet. Das Ansuchen nach Verfassungswidrigkeit versucht falsche Thesen sowie diskriminierende und ethnozentrische Anschauungen zu verbreiten.

Rubén Chacón fügt hinzu, dass die juristische Instanz nichts weiter ist, als der Versuch einiger bestimmter politischer Gruppen, neue Anhänger in der Region Cantón de Buenos Aires de Puntarenas zu finden. Diese sollen durch eine falsche Ausbreitung des indigenen Gesetztes überzeugt werden, oder schlimmer noch, durch das Verheimlichen der gesetzlichen Realität, die diese Aktion kennzeichnet. Beim genauen Durchlesen des eingereichten Dokuments hat man das Gefühl, dass die Instanz nicht von Indigenen geschrieben wurde, sondern von Personen, die indigene Traditionen verabscheuen. Auch diejenigen, die den Verfahrungsantrag unterschrieben haben und die Indigene sind, haben keine besonderen Bindungen mit der eigenen indigenen Gemeinschaft und der unterschriebene Antrag ist ein Beweis dafür. Der eingereicht Antrag verfolgt schlussendlich das Ziel, indigene Traditionen und Bräuche und die indigene Weltanschauung zu vernichten.

Laut Rubén Chacón wurde in den letzten Jahren öfters versucht, eine Verfassungswidrigkeit des Indigenen Gesetztes zu erlangen. Bisher hat jedoch das Verfassungsgericht jede Instanz abgelehnt. Das CEDIN hofft, das dies auch diesmal der Fall sein wird und beteuert auf Grund seiner Bindungen mit indigenen Organisationen und Privatpersonen, dass die Mehrheit der Indigenen diesem Verfahrensgesuch keineswegs zustimmen. Die schwierige Situation der Indigenen macht ihnen es meistens unmöglich, ein Mittel zu finden, mit dem sie ihren Gedanken, ihrer Stimme und ihren Anliegen Ausdruck geben könnten.

Abschließend meint CEDIN: "Vielleicht sollten wir drastischer gegen solche Aktionen vorgehen; nicht gegen die Personen, die dieses Anliegen unterschrieben haben, die jetzt weiterhin in ihren Gemeinden und unter "ihren" Leuten leben müssen, aber gegen jene, die dieses Verfahren unterstützen, denn das sind diejenigen, die in den letzten Jahrzehnten sämtliche Versuche einer Entwicklung unseres Volkes behindert haben. Die wenige Entwicklung, die es für Indigene bisher gegeben hat, ist der unermüdlichen Arbeit von Gemeindeführern und lokalen Organisationen zuzuschreiben."


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040112de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030910de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030826de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030808de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030808ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030527de.html | www.gfbv.it/3dossier/seattle.html | www.gfbv.it/3dossier/diritto/ilo169-conv-dt.html

* www: www.cedincr.org | www.ilo.org

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