Aussenminister-Treffen des Europa-Rates am 10./11. Mai
Tschetschenischer Repräsentant überbringt Friedensappell von Präsident Maschadow
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Bozen, Göttingen, 9.5.2000

Der tschetschenische Sondergesandte Ousman Ferzaouli will den europäischen Aussenministern einen Friedensappell seines Präsidenten überbringen. Dringend forderte die Gesellschaft für bedrohte Völker International (GfbV), die Ferzaouli eingeladen hat, die Politiker am Dienstag dazu auf, den Gesandten am Mittwoch in Strassburg während ihres Treffens zu empfangen und den Appell von Aslan Maschadow zu unterstützen. "Auf keinen Fall darf der russischen Regierung das Stimmrecht im Europarat zurückerstattet werden, das ihr wegen der fortgesetzten Kriegs- und Völkermordverbrechen in Tschetschenien erst vor wenigen Wochen entzogen wurde", erklärten Ferzaouli und der GfbV-Sprecher Andreas Selmeci gemeinsam. Stattdessen sollten sie den Resolutionen Nr. 1444 und 1456 des Europarates Geltung verschaffen, die Moskau zur Aufnahme eines Dialoges mit der demokratisch gewählten Regierung Maschadow aufruft. Ferzaouli ist zur Zeit in Göttingen.

"Wir fordern den Europarat dazu auf, die Vermittlung zu übernehmen, damit dieser Krieg schnell beendet wird", sagte Ferzaouli. "Die europäischen Aussenminister müssen bei ihrem russischen Amtskollegen Iwanow die Entsendung einer ständigen Beobachtermission nach Tschetschenien durchsetzen, die freien Zugang zu allen Teilen des Landes hat." Auf keinen Fall dürfe es die Staatengemeinschaft akzeptieren, dass eine Instanz zur Untersuchung der Kriegs- und Völkermordverbrechen in Tschetschenien in Moskau angesiedelt wird. Er versicherte, dass die tschetschenische Regierung ohne Vorbehalt mit einer Untersuchungskommission zusammenarbeiten werde, die unter Schirmherrschaft des Europarates an einem anderen Ort und unter Einbezug tschetschenischer und russischer Strafrechtsexperten etabliert wird.
 

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