Kosovo:
    Vertriebene berichten von Grausamkeiten bei Deportation
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Bozen,  13. Mai 1999


Nach einem Augenzeugenbericht, der die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) soeben aus Mazedonien erreichte, haben serbische Truppen am 3.5.1999 in Dobratin bei Podujeva im Norden des Kosovo ca. 5.000 Menschen gewaltsam deportiert.

Die Menschen wurden zunächst 30 Kilometer zum Bahnhof in Fushe Kosova (Kosovo Polje) getrieben. Sie mußten alle ihre Wertsachen abgeben.

Im Dorf Besia zwischen Pristina und Podujeva wurden ca. 120 Männer von serbischen paramilitärischen Einheiten aus der Kolonne heraus verhaftet, unter ihnen ein geistig behinderter junger Mann. 42 wurden später freigelassen. Nach Angaben des Augenzeugen sollen die serbischen paramilitärischen Einheiten den Freigelassenen mitgeteilt haben: "Ihr habt Glück, wir haben so viele Gefangene, daß es für euch keinen Platz mehr gibt." Die Freigelassenen berichteten, die Verhafteten seien auf unvorstellbar brutale Weise zusammengeschlagen und gefoltert worden. Der Augenzeuge äußerte gegenüber der GfbV die Befürchtung, daß die noch internierten 78 Männer die Mißhandlungen nicht überleben.

Die Menschen mußten in Fushe Kosova in bereitstehende Züge einsteigen und wurden zur mazedonischen Grenze deportiert. Dort mußten sie aussteigen und nach Blace zu Fuß gehen, wo sie am 4. 5. 1999 eintrafen.


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