Kosovo-Vertriebene berichten
über 
Massengrab in Nakarade
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Bozen, den 27. Mai 1999


Drei voneinander unabhängige Augenzeugen haben einem Untersuchungsteam der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) über ein bisher unbekanntes Massengrab in Nakarade zwischen Fush-Kosove (serbisch Kosovo Polje) und Obiliq (Obilic) im Kosovo berichtet.

Der erste Zeuge, ein 38 Jahre alter Mann aus Dardhishte bei Obiliq konnte mit einem Fernglas aus seinem Haus heraus beobachten, wie Paramilitärs zwischen dem 26. März und 2. April 1999 jeweils zwischen 12 und 13 Uhr Leichen in einen Kanal nahe einer Brücke in der Ortschaft Nakarade warfen. Er habe die Toten zählen können. Am 26. März seien 24, am 27. März 18 und am 28. März 46 Leichen, darunter drei Frauen, in den Kanal geworfen worden. An den folgenden Tagen hätten die Paramilitärs, die mit einem Kleinlastwagen gekommen seien, heimlicher agiert, so daß er die Zahl der Toten nicht mehr genau ermitteln konnte. Doch es seien wahrscheinlich weniger gewesen als zuvor.

Eine 36 Jahre alte Frau aus Chilivode bei Vushtrri (serbisch Vucitrn) berichtete, sie habe im Mai 1999 gesehen, wie etwa 20 Leichen aus Richtung Obiliq nach Nakarade gebracht worden seien. Dort seien die Toten in ein Massengrab geworfen, das mit Bulldozern zugeschoben worden sei. Ein 57 Jahre alter Mann aus Kaqandoll bei Mitrovica habe zwischen dem 25. und 28. März 1999 gesehen, wie etwa 30 Tote mit einem kleinen LKW nach Nakarade gebracht und dort in ein Massengrab geworfen worden seien. Das in Mazedonien eingesetzte GfbV-Team befragt zur Zeit Vertriebene über Kriegsverbrechen serbischer Truppen.


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