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Internationale Olympisches Komitee (IOC) berät über Olympiade in Peking

Olympische Charta muss geändert werden - Kein Maulkorb für Athleten!

Bozen, Göttingen, 7. April 2008

Tibetaner protestieren in Chigdril County, Golog 'TAP', Qinghai Province, 17.3.2008 Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am Montag eine Änderung der Olympischen Charta gefordert, damit Sportler ihren Protest gegen Menschenrechtsverletzungen in China während der Olympischen Spiele in Peking ungestraft ausdrücken können. "Das Internationale Olympische Komitee darf seine eigenen Fehler jetzt nicht dadurch kaschieren, dass die Meinungsfreiheit der Athleten massiv eingeschränkt wird", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. "Wer bei der Vergabe der Olympiade keine Menschenrechts-Standards berücksichtigt, darf Sportlern, die ihre Besorgnis über Menschenrechtsverletzungen äußern wollen, keinen Maulkorb verpassen und sogar mit Ausschluss von den Wettkämpfen drohen."

Das IOC hatte am Sonntag zum Auftakt einer einwöchigen Sitzung in Peking nochmals die Auswahl der chinesischen Hauptstadt als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2008 bekräftigt. Zugleich hatten Sport-Funktionäre betont, dass schon das Tragen eines Arm- oder Stirnbandes als Verstoß gegen Regel 51 der Olympischen Charta gewertet und Sanktionen nach sich ziehen werde.

"Es ist weltfremd und grenzt an Zynismus, wenn das IOC Reporte über die Luftqualität in Peking in Auftrag gibt, die katastrophale Menschenrechtlage jedoch monatelang ignoriert", erklärte Delius. "Nicht nur die schlechte Luft raubt Menschen die Möglichkeit zum Atmen, sondern auch die anhaltende Repression." Dabei helfe es wenig, dass IOC-Präsident Jacques Rogge jetzt plötzlich sein Herz für die Tibeter entdecke und seine Besorgnis über die Lage in der Heimat des Dalai Lama äußere. "So eine Reaktion hätten wir von Rogge schon vor vier Wochen zu Beginn der blutigen Niederschlagung der Proteste in Tibet erwartet, als chinesische Militärkonvois in Lhasa einfuhren."

Im Vorfeld der Olympiade habe China seine Verfolgung nicht nur in Tibet, sondern auch im benachbarten Xinjiang (Ostturkestan) verstärkt und Hunderte von Falun-Gong-Anhängern verhaftet, kritisierte Delius. "Wenn der Chef der IOC-Koordinierungskommission Hein Verbruggen den chinesischen Gastgebern gestern eine "goldmedaillenreife Leistung" bescheinigte, dann ist dies auch ein Schlag ins Gesicht für mehrere tausend Zwangsumgesiedelte in Peking, deren Wohnungen dem Bau von Sportanlagen zum Opfer gefallen sind."


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071126de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070823de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070514de.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html

* www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.gfbv.org/chinakampagne/ | www.amnesty.org/en/news-and-updates/news/crackdown-activists-and-minorities-china-20080313 | www.worldcoalition.org | www.unglobalcompact.org | www.ohchr.org | www.hrichina.org | www.falunhr.org | www.olympic.org

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