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Anlaß für den Besuch: Trotz der wiederholten Aufforderung des österreichischen Verfassungsgerichtshofes hält der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider an seinem Veto fest - keine neuen zweisprachigen Ortstafeln im zweisprachigen Kärnten. Haider verweist dabei auf den weiteren Rückgang der slowenischen Sprachgruppe. Laut der jüngsten Volkszählung ist die slowenische Minderheit in Kärnten um weitere 10% geschrumpft. Die Folge eines subtilen deutsch-österreichischen Assimilierungsdruckes.
Trotz ihrer Erwähnung im Artikel 7 des Staatsvertrages weigert sich bisher die Steiermark, die 5.000 köpfige slowenische Sprachgruppe anzuerkennen. Ein klarer Verstoß gegen die staatsvertragliche Verpflichtung.
Bei seinem institutionellen Besuch in Südtirol hat Landeshauptmann Jörg Haider die Minderheitenpolitik Kärntens als ein europäisches Modell bezeichnet. Die Vertreter der slowenischen Organisationen wollen bei ihrem Besuch die Chance nutzen, über die sprachliche und politische Realität zu informieren. Die Delegation besteht aus Marjan Pipp (Vorsitzender des Österreichischen Volksgruppenzentrums), Bernard Sadovnik (Obmann des Rates der Kärntner Slowenen), Andrej Wakounig (Obmann der Enotna lista), Marjan Sturm (Obmann des Zentralverbandes slowenischer Organisationen) und Branko Lenart (Obmann des Artikel VII Kulturvereins für Steiermark).
Die GfbV-Südtirol hat auf entsprechenden Wunsch der slowenischen Delegation ein Programm erstellt.
14. Juni - von 8.15 bis 9.15 Treffen mit der Landtagspräsidentin und den beiden Stellvertretenden sowie ein Gespräch mit den Fraktionssprechern.
Ab 10.30 Uhr Gespräche mit den Mitarbeitern des Fachbereichs "Minderheiten und Autonomien" der Europäischen Akademie.
Ab 14.30 Uhr ein Treffen mit Professor Christoph Pan und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Südtiroler Volksgruppen-Instituts Beate Pfeil.
Ab 16.00 Uhr
ein Gespräch mit dem ladinischen Schulamtsleiter Roland
Verra und dem Direktor des ladinischen Kulturinstituts "Micura de
Rü".
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