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Hilferuf aus Mazedonien

Roma-Flüchtlinge aus dem Kosovo von Polizei eingekesselt!

Bozen, Göttingen, 20. Mai 2003

Ruine, vom Rauch geschwaerzt. Foto: T. Zuelch, 08/1999Mit einem dringenden Hilferuf haben sich Roma, Aschkali und Ägypter aus dem Kosovo am Dienstag an die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen gewandt: Mazedonische Sicherheitskräfte haben rund 680 ihrer Landsleute in Lazince bei Bitola an der mazedonisch-griechischen Grenze eingekesselt. Journalisten, Menschenrechts- und Hilfsorganisationen wird der Zugang zu den Flüchtlingen verwehrt. Sofort hat die GfbV dagegen in einem offenen Brief an den mazedonischen Regierungschef Branko Crvenkovski scharf protestiert. "Mazedonien missachtet die Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen sowie die Charta der EU, der OSZE und des Europarates", heißt es in dem Schreiben der internationalen Menschenrechtsorganisation, "wir fordern Sie dringend auf dafür zu sorgen, dass diese Vertriebenen menschlich behandelt werden." Die GfbV erinnerte daran, dass die Roma, Aschkali und Ägypter im Kosovo Furchtbares erlebt haben. Sie seien mit großer Brutalität verfolgt und vertrieben worden und bis heute in ihrer Heimat nicht sicher. Albanische Extremisten hätten 75 ihrer Dörfer und Wohnviertel sowie 14.000 ihrer 19.000 Häuser zerstört.

Die 680 Roma, Aschkali und Ägypter werden seit Sonntag unter freiem Himmel festgehalten. Sie wollten in Griechenland Asyl beantragen, nachdem die mazedonische Regierung ihr Flüchtlingslager aufgelöst und die humanitäre Versorgung eingestellt hatte. Unter den Flüchtlingen befinden sich 350 Kinder, darunter zehn Neugeborene. Einige der Kinder leiden bereits an Durchfallerkrankungen.

Seit dem 1. März führt der GfbV-Beauftragte im Kosovo, der amerikanische Journalist Paul Polansky, in Wohnsiedlungen der Roma- Minderheiten detaillierte Untersuchungen durch. Seinen Berichten zufolge sind Rückkehrer massivem Druck bis hin zu gewalttätigen Übergriffen ihrer albanischen Nachbarn ausgesetzt. Die humanitäre Lage dieser Minderheiten sei erbärmlich. Sie fänden so gut wie nie einen Arbeitsplatz und hätten oftmals nicht einmal genug Lebensmittel zur Verfügung.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030124de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/01-2/010830ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2-00/17-8-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2-00/8-8-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2-00/14-7-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/1-00/14-6-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/1-00/31-5-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/1-00/25-2-dt.html | www.gfbv.it/3dossier/rom-dt.html | www.gfbv.it/3dossier/sinti-rom/de/rom-de.html | www.gfbv.it/3dossier/linkgfbv.html#rom

* www: www.eumap.org

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