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Italien / Minderheiten

Die kalte Schulter der Regierung Berlusconi

Bozen, 16. März 2006

Die Mitte-Rechts-Regierung kann nur eine dünne Bilanz ihrer Minderheitenpolitik vorlegen. Die Berlusconi-Regierung stellte für die kleinen Sprachgruppen zwar die notwendigen Geldmittel gemäß dem Rahmengesetz zur Verfügung. Laut dem Minderheitengesetz, erlassen von der Mitte-Links-Regierung, erhalten die Sprachminderheiten zur Förderung ihrer Sprachen an den Schulen und für deren Verwendung bei den Behörden entsprechende Finanzen.

Im Schuljahr 2002/03 finanzierte der Staat 92 von insgesamt 112 eingereichten Projekten. Der Vorsitzende des Minderheitenverbandes Confemili (Comitato Nazionale Federativo minoranze linguistiche d'Italia), Domenico Morelli, kritisiert aber die teilweise späte Auszahlung. Völlig enttäuscht reagiert Confemili-Vorsitzender Domenico Morelli auf die Aussperrung der Sprachminderheiten vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Morelli wirft Telekommunikationsminister Gasparri und der RAI-Führung vor, die Medienbestimmungen aus dem Minderheitenschutzgesetz ignoriert und boykottiert zu haben.

Erfolgreich hinausgezögert hat Alleanza Nazionale die Umsetzung des Slowenen-Gesetzes. Auf Druck der extrem-nationalistischen anti-slowenischen Triestiner Alleanza Nazionale ließ die Berlusconi-Regierung das Slowenen-Gesetz, vom Parlament bereits 2001 verabschiedet, unangetastet. Die Nichtumsetzung des Slowenengesetzes wird auch nicht wettgemacht mit der Einsetzung der Ständigen Konferenz der Sprachminderheiten. Es war Regionenminister La Loggia, der im Jänner 2006 die Konferenz - bestehend auch aus Vertretern der Sprachminderheiten - einberief. Am Ende der Legislatur.

Die Regierung erklärte außerdem die ratifizierte Rahmenkonvention zum Schutz für nationale Minderheiten des Europarates für erfüllt - weil die Schutzbestimmungen bereits im Minderheitenschutzgesetz enthalten sind. Die Haushaltskommission des Parlaments konnte sich in der Woche der Parlamentsauflösung nicht dazu durchringen, die Charta der Regional- und Minderheitensprachen des Europarates zur Ratifizierung zu empfehlen. Finanzgründe machte die Kommission geltend. Die Förderung der Minderheitensprachen darf nichts kosten.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/3dossier/eu-min/it-mayr.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060310bde.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050427de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050201de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040616de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040526ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040330de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040319ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040318de.html | www.gfbv.it/3dossier/rom-dt.html | www.gfbv.it/3dossier/linkgfbv.html#rom

* www: www.who.int | www.eumap.org

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