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Sudan / Darfur

Stoppt den Völkermord!

Bozen, Göttingen, Berlin, 18. September 2006

Die Gesellschaft für bedrohte Völker international (GfbV) hat die UNO zur Hilfe für Darfur aufgerufen. Am "Global Day for Darfur" (16.-18.9.2006) und am Tage der Eröffnung der zweiten Sitzungsperiode des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen in Genf sprach sich die GfbV für eine Entsendung einer Friedenstruppe der Vereinten Nationen mit "robustem Mandat" in diese westsudanesische Region aus. Wenn nötig muss die Entsendung einer Friedenstruppe auch gegen den Willen der sudanesischen Regierung geschehen. Nur so kann der Völkermord an der schwarzafrikanischen, muslimischen Bevölkerung des Westsudan, schnell beendet werden. Nach Schätzungen der GfbV und der Internationalen Bewegung "Save Darfur" / "Rettet Darfur", der auch die GfbV angeschlossen ist, sind diesem Genozid bereits 400 000 Menschen zum Opfer gefallen.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker legte einen 160-Seiten umfassenden Menschenrechtsreport über den Völkermord in Darfur vor, der tabellarisch aufgelistet mit einer Fülle von Fallschilderungen eindrucksvoll die Verletzung folgender Paragrafen der UN-Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes vom 9. 12. 1948 nachweist:

- Artikel II a), Tötung von Mitgliedern einer Gruppe [durch Bombardierungen, Einzeltötungen und Massaker];
- Artikel II b), Verursachen schwerer körperlicher und seelischer Schäden [durch Folter und Vergewaltigungen];
- Artikel II c), Auferlegung von Lebensbedingungen, die geeignet sind, eine Gruppe ganz oder teilweise zu zerstören [durch Zerstörung der Lebensgrundlage (Dörfer, Felder, Vergiftung der Brunnen), Vertreibungen und Verschleppungen, Verweigerung der Hungerhilfe, mangelnde Sicherheit in den Flüchtlingslagern, Todesfälle auf der Flucht, Übergriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen].

Die Zeit drängt, da Sudans Präsident Generals Omar Hassan Al Bashir erklärt hat, am 1. Oktober mit 10.500 Mann in Darfur einzumarschieren, nachdem die Truppen der Afrikanischen Union (AMIS) am 30. September das Land verlassen müssen. Die GfbV befürchtet dann eine neue Welle des Massenmordes an der Zivilbevölkerung des Westsudan. Dort müssen über zwei Millionen Menschen in Flüchtlingslagern vegetieren, drohen ihnen jetzt Hunger und Cholera. Die sudanesische Luftwaffe nahm inzwischen die Bombardements der Zivilbevölkerung und der Widerstandsbewegung mit russischen Antonov-Maschinen wieder auf.

Die GfbV erinnert an das Versagen der Vereinten Nationen, der Internationalen Gemeinschaft, der Europäischen Union und mehrerer europäischen Regierungen, als Hunderttausende in Bosnien und Ruanda Opfer der Genozide wurden. Damals hieß es, wie nach dem Holocaust, "Never Again" / "Nie Wieder". Deshalb bittet die GfbV auch die Medien und die Öffentlichkeit, die Gleichgültigkeit zu überwinden und energischer für die Menschen in Darfur einzutreten. Es braucht eine schnelle Anklage gegen die verantwortlichen Kriegsverbrecher vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (ICC), den sofortigen Abzug der sudanesischen Armee und die Entwaffnung der arabischen Milizen sowie die bedingungslose Öffnung Darfurs für Hilfsorganisationen, Journalisten und Menschenrechtsexperten. Das Regime des Generals Al Bashir war bereits in der Nuba-Region für die Vernichtung einer halben Million Menschen verantwortlich und im Südsudan sind zwei Millionen Afrikaner Opfer seiner Willkür geworden.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060824de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060822de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060509ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060309de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060203de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060130ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060123de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051230de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051209ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051014de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051013ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051011de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050926de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050531ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050525de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050401de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050202bde.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050131de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050202bde.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html

* www: [pdf] www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822 | www.africa-union.org | www.gurtong.org | web.amnesty.org/library/index/engafr541392004 | www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan

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