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An die MitgliederInnen der GfbV-Südtirol
Rundbrief 1 - 2002 Lettera ai soci
Ai soci dell'APM Sudtirolo (Vai al testo in italianoin italiano)
Gesellschaft für bedrohte Völker Logo
Bozen, 21.1.2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

Späte Weihnachts- und Neujahreswünsche nachträglich - und gleichzeitig ziehen wir Bilanz für 2001 und stellen auch die Schwerpunkte für 2002 vor.

Heuer wollen wir das Versprechen einhalten, die Mitglieder regelmäßig, geplant ist monatlich, über unsere Aktivitäten und Tätigkeiten zu informieren. Im vergangenen Jahr hatten wir manchmal nicht das Geld für die Postspesen. Dank eines harten Sparkurses konnte die Ebbe in der Kasse überwunden werden, trotz mangelnder finanzieller Mittel haben wir aber eine anschauliche Serie von Tätigkeiten durchgezogen.

Das Ereignis schlechthin - 2001 besuchten uns auf unserer Homepage (https://www.gfbv.it) an die eine Million (1.000.000) Interessierte. Die Renner waren unsere Dossiers, die Dokumente zu den Themen Menschenrechte, Minderheiten, Flüchtlinge. Die Hauptarbeit im Bereich Internet leistet unser Hauptamtlicher, Dr. Mauro di Vieste. Er war auch an der Erstellung der Homepage für die Kampagne zugunsten der U'wa (http://www.uwa.it) in Kolumbien neben Dr. Patrick Kofler maßgeblich beteiligt.

Dr. Mateo Taibon hat sich neben der publizistischen Tätigkeit in den verschiedenen Medien (siehe auch seine ausführliche und sehr viel besuchten Homepage über die Ladiner (http://www.vejin.com) auch redaktionell um eine Unterrichtseinheit "Ladiner" für die deutschen Schulen gekümmert (wird in den nächsten Monaten fertiggestellt). Taibon hat die GfbV-international bei der UN-Menschenrechtskommission in Genf vertreten und damit den Status des beratenden Beobachters wahrgenommen. Er nahm an den Sitzungs- Sessionen im April teil und brachte die Anliegen der Sprachminderheiten Frankreichs vor.

Der ehrenamtliche Mitarbeiter Wolfgang Mayr engagierte sich für die Belange der sprachliche Minderheiten in Europa (war Referent im polnischen Oberschlesien auf einer Tagung über Medien und Minderheiten), war im Klimabündnisbeirates des Landes vertreten und erreichte, dass indigene Anliegen auch im neugegründeten Bodenbündnis aufgenommen wurden. Im Auftrag der Landesagentur für Umweltschutz betreut Mayr die Redaktion des "Klima-Lesebuches" für Oberschulen.

Die Shuar und U'wa - Kampagne
Die Solidaritätsarbeit für indigene Völker hatte im Jahr 2001 zwei Schwerpunkte: die Shuar und die U'wa - Kampagne. Patrick Kofler erstellte eine neu Version des Filmes "Shuar- Die Söhne des unsichtbaren Gottes". Kofler stellte den Film in verschiedenen Orten Südtirols vor, gemeinsam mit dem Shuar Tzamaraint Naychap, Peter Defranceschi, Günther Innerebner und Petra Erlacher gingen sie auf Tournee.
Die Film-Präsentation in sieben Gemeinden und die Vorstellungen an 35 Schulen waren ein Erfolg. Viele Interessierte (an die 1.000) schauten sich den Film an, auch die Botschaft kam an: Die Situation der Shuar in Ecuador ist schlimm, aber nicht aussichtslos. Wir können helfen, ein Stück Regenwald kann gerettet werden.

Die Initiative hatte ein enormes Medienecho: mehrfach Berichte in sämtlichen lokalen Printmedien, 7 Interviews im lokalen Hörfunk, Interviews in sämtlichen lokalen und regionalen Fernsehsendern, Einladung von Patrick Kofler in die TV-Sendung "Leute wie" (von Zeno Braitenberg, Rai-Sender Bozen). Der Film "Shuar - Die Söhne des unsichtbaren Gottes" wurde zwei Mal im Programm "Der Film im Gespräch" im RAI Sender Bozen gesendet. Der Beitrag in der Zeitschrift der Europäischen Akademie "Academia" nr. 26 Juni/Juli 2001 fand großes Echo und verbreitete unsere Aktivität nicht nur in Südtirol, sondern auch im Ausland.

Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass wir durch diese Initiative 27 Mio. Lire an Spenden eingenommen haben. Dadurch konnten 5100 ha Regenwald für die Shuar angekauft werden. Ein Treffen mit dem Präsidenten des Landtages und den Fraktionsvorsitzenden hatte zur Folge, dass nun ein von uns ausgewählter Shuar-Student die Möglichkeit erhält, an der neu gegründeten Indigenen Universität Ecuadors ein Jusstudium absolvieren zu können.

Mit Naychap führten wir auch politische Initiativen durch. Sie führten uns ins italienische Parlament, wo wir zusammen mit den Abgeordneten Zeller, Brugger und Boato einen Gesetzesentwurf zur Ratifizierung der ILO Konvention Nr. 169 zum Schutz indigener Völker einreichten. Auch eine Pressekonferenz im Pressesaal der Abgeordnetenkammer fand statt. Ein kurzer Ausschnitt davon fand sich im TG2 Tages wieder. Der grüne Europaparlamentarier Reinhold Messner lud uns zu einer Sitzung der grünen Fraktion am Europäischen Parlament im Brüssel ein.

In der zweiten Jahreshälfte wurde die Initiative weitergeführt durch Aufführungen in Schulen. Der neue Schwerpunkt jedoch lag in Italienweiten U'wa Kampagne, in der Region Trentino-Südtirol koordinierte Patrick Kofler die Aktionen. Zwei U'wa Vertreter wurden von der GfbV Kampagne nach Südtirol eingeladen. Beim zweitägigen Aufenthalt wurde eine öffentliche Veranstaltung und Treffen mit dem Präsidenten und den Fraktionsvorsitzenden des Landtages, mit dem Klimabündnis und der Europäischen Akademie organisiert. Auf diese Initiative hin beschloss der Landtag 13 Millionen Lire für den Ankauf von U'WA Land zu spenden.

Für die U'wa Kampagne wurden eigens Flugblätter, 600 T-Shirts und ein großes Transparent angefertigt. Wir waren damit in Genua (G8) und beim Friedensmarsch von Perugia nach Assisi mit dabei. Die U'wa machten wir auch in Südtirol bei verschiedenen Anlässen zum Thema. Gemeinsam mit dem Klimabündnis warben wir für die indigene Universität Ecuadors (UINPI).

PROGRAMMVORSCHAU 2002
* Kampagne Kinder bedrohter Völker: Kinder sind die schutzbedürftigsten Mitglieder jeder Gemeinschaft und zugleich Hoffnung und Voraussetzung für ihre Zukunft. Krieg, Völkermord und Massenvertreibung treffen Kinder immer besonders hart. Sie sind ihnen wehrlos ausgeliefert.
* Kampagne 2002 - Jahr der Berge: bedrohte Bergvölker: Berge, für den modernen Menschen das letzte Refugium. Für die Bergvölker der Ort ihres harten und kargen Lebens. Von unten be- und verdrängt durch den landhungrigen Fortschritt und nach oben hin begrenzt durch steile Berge, dünne Luft, karge Böden und eisige Kälte.


Beschreibung der einzelnen Initiativen/Vorhaben

Initiative 1:
"Die letzten Wächter der Erde" Kolumbien: Der Kampf um Landrechte aus der Sicht einer Frau. Filmvorträge mit Maria Daris Christancho und dem U´wa-Vertreter Roberto Berito (in Zusammenarbeit mit der Firma helios OHG). Die Filmvorträge werden in allen größeren Orten Südtirols, vor allem aber an Schulen stattfinden.

Im Mittelpunkt des Films stehen die U´wa in Kolumbien, deren Verlust an Land und Leben, verursacht durch die rabiate Erdölförderung. Beschrieben wird dies auch der Sicht einer Frau (Daris Cristancho).

Initiative 2:
Der Zugriff auf unsere Website hat uns klar gezeigt, wie gefragt dieses Medium ist. Das Internet kommt somit auch der Menschenrechtsarbeit zugute. Unsere Web Seite ist zu einem wesentlichen Bestandteil unserer Sensibilisierungsarbeit geworden. In Anlehnung an die weltweit größten NGOs (Greenpeace, WWF, AI) versuchen wir unsere Präsenz im Internet zu verstärken und dessen Vorteile zu nutzen. Besonders gefragt sind offensichtlich unsere Dossiers. Diese werden in Zusammenarbeit mit dem Bundesbüro der GfbV-international in Göttingen erstellt.
· Unterrichtseinheit Sinti-Roma: In den vergangenen zwei Jahren haben wir unsere überholte (dreisprachige) Unterrichtseinheit über Sinti und Roma überarbeitet. Diese Unterrichtseinheit wird in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der ODAR-Caritas aktualisiert.

Initiative 4:
Wir wollen verstärkt bei Jugendfesten die GfbV-Themen präsentieren - unsere Instrumente sind Flugzettel, Videos, Musik und Kunsthandwerk.

Initiative 5:
Newsletter. Dieses regelmäßig per e-mail erscheinenden Informationen enthalten Nachrichten und Kurzbeiträge zu indigenen Völker und Minderheiten. Wer an diesem Dienst interessiert ist, schickt uns seine e-mail Adresse an info@gfbv.it.

Initiative 6:
Stichwort Afghanistan: Gemeinsam mit der Organisation Omid haben wir den Besuch der afghanischen Ärztin Sima Samar in Rom vorbereitet. Samar ist Leiterin der Frauenhilfsorganisation Shuhada, die Mädchenschulen, Krankenhäuser und Genossenschaften aufgebaut hat. Mit einer Informationskampagne an Schulen werben wir gemeinsam mit Omid für Patenschaften - für gezielte Spenden, um die Mädchenschulen zu unterstützen.

Eine ausführliche Bilanz, aber nicht vollständig. Ein erster Rundbrief als Lebenszeichen - die GfbV-Südtirol ist aktiv. Die Südtiroler Sektion trägt außerdem die GfbV-international-Kampagne "Für die Opfer des Terrors mit" (siehe Info). Wir hoffen, dass unsere Arbeit Zustimmung findet. Aus dieser Hoffnung heraus bitten wir um weitere Unterstützung für die GfbV.

Auf Grund der Euro-Umstellung ist es uns nicht möglich einen vorgedruckten Erlagschein beizulegen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt auch 2002 L. 50.000 (Euro 25,82). Sie können den Mitgliedsbeitrag auf unser Konto einzahlen.
Stichwort: Mitgliedsbeitrag 2002 - Südtiroler Volksbank K/K 722/5 (abi 05856, cab 11600).

Wir danken Ihnen herzlich für jede Unterstützung.

Die Sektion der GfbV-Südtirol



Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

Mit diesem Schreiben nutzen wollen wir unsere Unterstützerinnen und Unterstützer informieren und um Hilfe bitten.
Der Anlass für dieses Schreiben ist ein trauriger. Wie die Menschen in vielen Ländern und Kontinenten haben jeden von uns die grauenvollen terroristischen Angriffe auf New York und Washington entsetzt und verstört.
Auch die Milzbrandattacken nehmen bewusst den Tod Unschuldiger in Kauf, da nicht kontrollierbar ist, wer und wie viele Menschen sich daran infizieren.

DIE KAMPAGNE "DEN OPFERN DES TERRORS WELTWEIT HELFEN"

Nicht wenige Politiker haben rasche Vergeltung verlangt. Terroristen gehören aber vor den Internationalen Strafgerichtshof, für dessen schnellen Aufbau die GfbV sich immer wieder einsetzt, den die USA jedoch bislang ablehnen. Richtigerweise haben auch die EU-Politiker die islamistischen Terrorattacken in den USA als einen Angriff auf die gesamte zivilisierte Welt verdammt. Doch zu dieser zivilisierten Welt gehören auch die leidenden Menschen im Vielvölkerstaat Afghanistan, zahlreiche ethnische und religiöse Gemeinschaften in Afrika, im Nahen und Mittleren Osten und anderswo auf der Welt.

Viele von ihnen waren lange vor dem 11. September 2001 Opfer von Terroristen und terroristischen Regimes.

Menschen- und Minderheitenrechte müssen gerade jetzt auf der politischen Agenda bleiben. Dafür sorgt die Gesellschaft für bedrohte Völker auch mit entsprechendem Engagement in der UN-Menschenrechtskommission in Genf.

Wer den Terrorismus besiegen will, muss ihm durch Schutz der Menschenrechte die Grundlagen entziehen. Es darf nicht sein, dass diktatorische Regimes staatlichen Terror zur Terrorismusbekämpfung umdefinieren können. Schon biedern sich Russland und China als Partner der Antiterrorkoalition an, indem sie das dem Erdboden gleichgemachte Grosny in Tschetschenien und die Massenhinrichtungen von Uiguren in Ostturkestan oder die Verfolgung der Tibeter zum Teil der Terrorismusbekämpfung erklären.

BITTE HELFEN SIE UNS

Wirksame Menschenrechtsarbeit ist die beste Waffe gegen den Terrorismus. Bitte unterstützen Sie deshalb unsere Initiativen für die Not leidende Bevölkerung in Afghanistan, für die Opfer der Diktaturen im Nahen und Mittleren Osten und in anderen Teilen der Welt gerade jetzt mit einer Spende.

Wenn Sie weitere Informationen über unsere Kampagne "Den Opfern des Terrors weltweit helfen" wünschen, gehen Sie bitte auf unsere Website https://www.gfbv.it unter Dossier. Sie können uns außerdem helfen, indem Sie diesen Brief an ihren Freundes- und Bekanntenkreis weiterschicken.

Wir danken Ihnen herzlich für jede Unterstützung.

Die Sektion der GfbV-Südtirol


Für eine Zukunft ohne Völkermord und Vertreibung
Kinder bedrohter Völker brauchen unsere Hilfe

Ein Kind Opfer des KriegesKinder sind die schutzbedürftigsten Mitglieder jeder Gemeinschaft und zugleich Hoffnung und Voraussetzung für ihre Zukunft.Krieg, Völkermord und Massenvertreibung treffen Kinder immer besonders hart. Sie sind ihnen wehrlos ausgeliefert. Deshalb hat UN-Generalsekretär Kofi Annan für 2001 den Beginn eines "Jahrzehntes für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder dieser Welt" ausgerufen.Yanomami KinderDie Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) setzt sich seit mehr als 30 Jahren für die Menschenrechte von ethnischen und religiösen Minderheiten, Nationalitäten und Ureinwohnergemeinschaften weltweit ein. Engagement für bedrohte Völker heißt für uns auch, für das Recht ihrer Kinder auf Sicherheit und Geborgenheit einzutreten.Die Gfbv-international mit ihren Sektionen in Deutschland, Österreich, Luxemburg, der Schweiz, Frankreich, Bosnien und Südtirol wird aktiv, wenn kurdische Jugendliche in der Türkei zum Kriegsdienst gegen Kurden gezwungen werden oder wenn alteingesessenen europäischen Minderheiten der Schulunterricht in ihrer Muttersprache verweigert wird.Die GfbV-international klagt die Täter öffentlich an und gibt den Opfern eine Stimme. Wir protestieren, wenn westliche Regierungen durch Waffenlieferungen oder Wirtschaftshilfe mitschuldig an Verbrechen werden. Wir schlagen Alarm, wenn selbst internationale Institutionen wie die UN bei Völkermord untätig bleiben. Unsere Mitglieder und Förderer sichern die Unabhängigkeit unserer Menschenrechtsarbeit. Durch unsere Sektionen in der Schweiz, Luxemburg, Österreich, Italien (Südtirol), Bosnien-Herzegowina und Frankreich sowie durch unseren Beraterstatus bei den UN erhält diese Arbeit ihr internationales Gewicht.Die Gfbv-international hat sich beispielsweise 2000 besonders für die Kinder bedrohter Völker im Sudan, auf den Molukken, im Regenwald Brasiliens, in Tschetschenien und im Kosovo eingesetzt. Diese Initiativen wurden 2001 und werden auch 2002 fortgesetzt. Das ist unser Beitrag an der UN-Friedensdekade für die Kinder dieser Welt beteiligen.

TESCHETSCHENIEN - NEIN ZU RUSSISCHEN KRIEGSVERBRECHEN
DER SCHMUTZIGE KRIEG GEHT ABSEITS DER ÖFFENTLICHKEIT IMMER NOCH WEITER
Als die 18-jährige Heda Kungajewa am Abend des 27. März 2000 hörte, wie sich russische Soldaten dem Dorf Tangi Chu, südlich von Grosny, näherten, drängte sie ihren Vater Vissa zur Flucht. Sie selbst blieb mit ihren drei Geschwistern allein im Haus zurück. Als der Vater am nächsten Morgen zurückkam, berichteten ihm die Kinder, die Soldaten hätten Heda mitgenommen. Nachbarn suchten die junge Frau in der Stadt Urus Martan. Der dortige Militärkommandant sagte ihnen, Heda sei von betrunkenen Soldaten vergewaltigt und ermordet worden. Am 29. März ließ er der Familie die Leiche übergeben. Wenige Tage später gab die russische Armeeführung bekannt, dass Panzergeneral Juri Budanow für die Tat verantwortlich sei. Bis heute ist der hohe Offizier für diesen grausamen Mord aber nicht zur Rechenschaft gezogen worden.
Die GfbV hat die Kriegsverbrechen der russischen Armee in Tschetschenien konsequent verurteilt. In Reporten, die wir (die Südtiroler Sektion hat Auszüge übersetzt und italienische Gremien weitergereicht) u. a. auf dem OSZE-Gipfel in Istanbul und bei der UN-Menschenrechtskommission in Genf verbreiteten, machten wir den russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Bombardierung von Wohnvierteln, Spitälern, Basaren und Moscheen, das Beschießen von Flüchtlingskonvois, Massentötungen sowie das Betreiben von Konzentrationslagern verantwortlich. Zusammengenommen ergeben diese Verbrechen das Bild eines Völkermordes.
In Öffentlichkeitsarbeit hielt die GfbV-international den westeuropäischen Politikern vor, Putin vor politischen und wirtschaftlichen Sanktionen bewahrt zu haben. In Deutschland kritisierte die GfbV Verteidigungsminister Rudolf Scharping, als er im März 2000 in Moskau 33 militärische Projekte vereinbarte.
Die Offenen Briefe (auch an italienische Politiker) und Demonstrationen in Deutschland und in der Schweiz fanden Niederschlag in mehr als 200 Presse-, Rundfunk- und TV-Beiträgen.
Die GfbV unterstützt die beiden tschetschenischen Menschenrechtlerinnen Lipkan Bassajewa und Zainap Gatschajewa (die auf unser Betreiben von der Langer-Stiftung zum euromediterranea-Festival 2000 nach Bozen geladen wurden), die Kriegsverbrecher wie den Mörder von Heda Kungajewa vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg verklagen wollen. Zudem vermitteln wir den beiden Frauen Kontakte für ihre Hilfsprojekte, die sie im dritten - inzwischen aber verdrängten und vergessenen - dritten Kriegswinter für tschetschenische Flüchtlingsfamilien organisieren.
Die GfbV-Südtirol versucht gemeinsam mit dem Bauernbund und den Kindergärten tschetschenischen Kindern in Südtirol einen Sommeraufenthalt zu organisieren.

KOSOVO: GARANTIERTE RÜCKKEHR FÜR ROMA UND SERBEN
Driton und Nuraja H. sind Roma-Kinder aus dem Kosovo. Im April 1999 mussten sie mit ihren Eltern vor den Truppen des damaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic fliehen. In Mazedonien fanden sie Aufnahme in einem Flüchtlingslager. Dort teilten sie den engen Raum mit albanischen Alters-genossen. Im Juli 1999 konnte die Familie H. zurückkehren, wurde jedoch von albanischen Extremisten erneut vertrieben. Ihr mühsam erbautes Haus in Pristina ging in Flammen auf. Derzeit lebt die Familie in Süddeutschland.
Usprünglich gab es im Kosovo etwa 150.000 Roma und albanischsprachige Aschkali. Obwohl sich Angehörige der nicht-serbischen Volksgruppen nur in ganz seltenen Fällen an Verbrechen gegen die Albaner beteiligt hatten, wurden sie Opfer von kollektiver Verdächtigung und rassistischer Aggression. Durch mehrere Recherchereisen in das Kosovo wiesen der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch und GfbV-Mitarbeiter Paul Polansky die Vertreibung von mehr als drei Vierteln der Angehörigen dieser Minderheiten nach. Es gab gezielt Zerstörungen von mehr als 14.000 Häusern und brutale Übergriffe auf Leib und Leben, unter den Augen der KFOR. Fakten aus unserem ständig aktualisierten Report, zu dem der Schriftsteller und Nobelpreisträger Günter Grass ein Vorwort schrieb, fanden häufig Eingang in die Berichterstattung deutscher und europäischer Medien. Mit unseren Vorstößen bei der internationalen Verwaltung für das Kosovo haben wir mitbewirkt, dass Roma und Aschkali durch die Friedenstruppe KFOR besser vor Übergriffen geschützt und von Hilfsorganisationen versorgt werden. Ebenso setzen wir uns für einen besseren Schutz der Serben und der slawischen Muslime im Kosovo ein. Bei den deutschen Innenministerien haben wir erwirkt, dass Roma und Aschkali vorläufig nicht in das Kosovo abgeschoben werden sollen. Jetzt möchten wir erreichen, dass ihre Kinder ein Stück Normalität in Deutschland erleben dürfen, bis sie sicher in ihre Heimat zurückkehren können.
Als italienische Sektion der GfbV-international haben wir mit Offenen Briefen, mitgetragen von verschiedenen politischen Persönlichkeiten, die italienische Regierung dazu gedrängt, nach Süd-Italien geflüchtete Roma-Familien aus Albanien weiterhin zu beherbergen.

SÜDSUDAN UND NUBA-BERGE: SCHUTZ VOR WILLKÜRLICHEN BOMBARDEMENTS VON KINDERGÄRTEN UND SCHULEN
Am 8. Februar 2000 bombardierte die sudanesische Luftwaffe eine christliche Schule in Kauda, einem Dorf in den Nuba-Bergen. Die Schülerinnen und Schüler zwischen neun und 15 Jahren saßen gerade unter einem Baum und lernten Englisch, als die Antonow-Bomber sie überraschten. 13 Kinder starben sofort, ebenso ihre Leherinnen. Fünf weitere Kinder erlagen wenig später ihren Verletzungen. Der Bombenangriff auf Kauda ist nur einer von vielen, die die radikal-islamistische arabische Regierung im Nordsudan im ersten Halbjahr 2000 gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung in den Nuba-Bergen und im Südsudan fliegen ließ.
In den Gebieten des Südens, in denen westliche Firmen Öl fördern wollen, verfolgt das islamistische Regime eine Politik der verbrannten Erde. In anderen Landesteilen wurden Hunderttausende hungernde Südsudanesen von internationaler Hilfe abgeschnitten.
Seit den 70er Jahren setzt sich die GfbV für das Ende des Völkermordes im Südsudan und in den Nuba Bergen ein, der bereits mehr als zwei Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Unsere massive Postkartenkampagne im Frühjahr 2000 bewog den französischen Ölkonzern Total-Fina-Elf dazu, seine Aktivitäten im Sudan zu überdenken.
Mit Erfolg setzten wir uns - im Netzwerk mit anderen Menschenrechtsorganisationen - dafür ein, dass der Sudan im Oktober 2000 keinen Sitz im Weltsicherheitsrat erhielt. Jetzt fordern wir von den Vereinten Nationen, eine Flugverbotszone über dem Süden des Landes einzurichten. Bombenangriffe wie auf die Schule in Kauda müssen verhindert und Hilfslieferungen ermöglicht werden. Wir haben in Italien die europäische Kampagne "Öl im Sudan" bekannt gemacht.

MOLUKKEN/INDONESIEN: APPELLE AN DIE VEREINIGTEN NATIONEN
Der achtjährige Samuel überstand vier Angriffe von muslimischen "Heiligen Kriegern" auf das Christen-Dorf Waay auf der Molukken-Insel Ambon im Juli/ August 2000. Mindestens 55 Dorfbewohner wurden bei den Pogromen getötet. Die Schule, alle Geschäfte, mehr als 90 Prozent der Privathäuser und die Ernte auf den Feldern wurden zerstört. Die indonesischen Sicherheitskräfte schritten kein einziges Mal ein. Fast alle Überlebenden flohen. Insgesamt wurden auf den Molukken seit Januar 1999 durch den Gewaltkonflikt zwischen Christen und Muslimen 4.000 Menschen getötet. Im Mai 2000 spitzte sich die Lage dramatisch zu, als Todesmilizen der radikal-islamischen "Laskar Jihad" auf den Molukken eintrafen. Auch im abgelaufenen Jahr setzten Todesschwadrone, Polizei und Militär ihre Jagd auf Molukker fort.
Lange galten die Molukken als Paradebeispiel für das friedliche Zusammenleben der Religionsgemeinschaften. Doch die GfbV hat immer wieder vor der staatlich gelenkten Zwangsansiedlung von muslimischen Javanern gewarnt. Seit dem Ausbruch der Gewalt haben wir mit Memoranden, Mahnwachen und der Einladung von Delegationen nach Europa (wir organisierten auch Gespräche zwischen Südtiroler Politikern und einer Molukker-Delegation in Südtirol) über die Hintergründe informiert. Westeuropäische Regierungen und die EU haben wir um Unterstützung bei der Wiederherstellung des Friedens auf den Molukken gebeten.
Ost-Timor sollte eigentlich eine Lehre sein: Im September 99 konnten die Massaker pro-indonesischer Milizen dort auch nur durch eine Friedenstruppe der UNO beendet werden. Derzeit erstellt die GfbV-international zusammen mit lokalen Partnern einen statistischen Überblick über die Situation der mehr als 500.000 molukkischen Flüchtlinge, um für sie zielgerichtet humanitäre Hilfe zu vermitteln. Die Regierung in Jakarta kümmert sich kaum um sie. Unter diesen Flüchtlingen ist auch der kleine Samuel. Wir wollen erreichen, dass er in sein Dorf zurückkehren kann.

BRASILIEN - WIR KÄMPFEN FÜR DIE LANDRECHTE DER INDIANER
Noch vor wenigen Jahren hatten Kinder der Yanomami-Indianer im Norden Brasiliens nur geringe Überlebenschancen. Goldsucher, Militär und Holzfäller, die illegal in ihren Regenwald eingedrungen waren, hatten tödliche Krankheiten eingeschleppt.
Mit ihrer Gesundheitsstation im Yanomami-Dorf Ixima haben die GfbV-Aktivisten Rüdiger Nehberg und Christina Haverkamp viel erreicht: Hunderte Indianer konnten dort geimpft oder gegen Malaria behandelt werden. In einer angeschlossenen kleinen Schule lernen Yanomami-Kinder auf eigenen Wunsch Brasilianisch sowie Lesen und Schreiben in ihrer Muttersprache, um sich später selbst für ihre Rechte einsetzen zu können. Die Gesundheitsstation wurde zum Vorbild für andere Organisationen.
Demnächst wird Christina Haverkamp ein ähnliches Projekt in einem anderen Yanomami-Dorf starten. Gleichwohl ist das kulturelle Überleben der Indianer im Amazonas-Gebiet alles andere als gesichert. Darauf machte Rüdiger Nehberg aufmerksam, als er Brasilien im Frühjahr 2000 anlässlich des 500. Jahrestages der Entdeckung Brasiliens allein auf einem Baumstamm den Atlantik überquerte. Die Aktion und der Menschenrechtsreport der GfbV wurden in der brasilianischen Öffentlichkeit gut aufgenommen. Das Medienecho - z.B. in Deutschland - war überwältigend. Allein in den Zeitungen zählten wir mehr als 1.300 Berichte.
Jetzt engagiert sich die GfbV verstärkt auch für andere indianische Gemeinschaften wie die Makuxi, die Pataxo und die Tapeba. Deren traditionelle Territorien sind trotz der Versprechen brasilianischer Regierungen bis heute weder demarkiert noch juristisch abgesichert. Dadurch sind die Ureinwohner wie in der Kolonialzeit der Willkür von regionalen Großgrundbesitzern, Geschäftemachern und korrupten Politikern ausgeliefert.
Mehr als 20.000 Unterzeichner (Hunderte davon auch in unserem Büro in Bozen gesammelt) eines GfbV-Appells haben den brasilianischen Staatspräsidenten zum Schutz der Ureinwohner aufgefordert. Mittels eines Rechtshilfefonds wollen wir die Indianer unterstützen, wenn sie vor Gerichten und mit Behörden um ihre Land-und Bürgerrechte streiten müssen. Der entsprechende Spendenaufruf liegt auch bei uns auf.
In Zusammenarbeit mit der Landesagentur für Umweltschutz vermittelten wir zwischen den ... in Brasilien und dem internationalen Bodenbündnis (Geschäftsführung in Osnabrück) ein Hilfsprojekt.

ECUADOR - KOLUMBIEN. UNSER ENGAGEMENT FÜR DIE SHUAR UND DIE UWA
Die Shuar im Regenwald in Ecuador kämpfen um den Erhalt ihrer Heimat. Öl-Konzerne und eine konzernfreundliche Regierung zerstören die Region der Shuar und gefährden damit die Zukunft der Kinder. Einer der Sprecher der Shuar, Tsamaraint Naychap, informierten auf einer ausgedehnten Europa-Tour über die Lage der Shuar. Die Informationsreise organisiert hatten die GfbV-Mitarbeiter Patrick Kofler, seine Freunde Petra Erlacher, Peter Defranceschi und Günther Innerebner) und das Bozner GfbV-Büro.
Die GfbV-Südtirol lancierte das Projekt der Landdemarkation für die Shuar. Dafür erhielten wir an die 30 Millionen Lire an Spenden. Der Landtag garantiert außerdem - auf unsere Bitte hin - ein Stipendium für einen indianischen Studenten an der indigenen Universität in Quito.
Der von Patrick Kofler gedrehte Film über die Shuar wurde an 40 Schulen in Südtirol gezeigt. Kofler begleitete Tsamaraint Naychap ins italienische und ins Europa-Parlament. Dort konnte der Shuar-Sprecher für die Ratifizierung der ILO-Konvention 169 zum Schutz indigener Völker werben.
Die GfbV-Südtirol war Teil der Italienweiten Uwa-Kampagne. Auch die Uwa kämpfen um die Anerkennung ihres Landbesitzes, um den Kindern eine Perspektive geben zu können. Patrick Kofler und die Büro-Mitarbeiter trugen die Hauptlast der Italien-Kampagne. Dank der Anlaufstelle in unserem Büro wurden für die Uwa-Landkampagne mehr als 120 Millionen Lire Spenden eingesammelt. Die Kampagne wird auch in diesem Jahr weitergeführt.
Im Auftrag der Uwa richtete Patrick Kofler und das Büro eine eigene Uwa-homepage ein: http://www.uwa.it.

AKTIVITÄTEN DER GFBV BEI DER UNO
Seit 1993 hat die Gesellschaft für bedrohte Völker beratenden Status beim Wirtschafts-und Sozialrat (ECOSOC) der Vereinten Nationen (UNO). Zu unseren Hauptaktivitäten gehört die Unterbreitung von mündlichen und schriftlichen Stellungnahmen.
Während der diesjährigen Sitzung der Menschenrechts-Kommission im April gaben wir insgesamt 14 Stellungnahmen ab, darunter auch zu Menschenrechtsverletzungen an Kindern in Eritrea, an Uiguren und Tibetern in China und zur Anerkennung der Rechte indigener Völker weltweit. In einer gut besuchten Presse- und Lobbying-Konferenz (u. a. mit Friedensnobelpreisträger José Ramos Horta) während der Sitzung der Kommission machten wir deutlich, dass nur ein Kriegsverbrechertribunal nach dem Vorbild von Den Haag und Arusha dauerhaft für Frieden in Osttimor garantieren kann. Damals standen wir mit dieser Ansicht relativ allein Ð heute ist die Diskussion international wieder in vollem Gange.
Beim Komitee gegen rassische Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit haben wir im August d. J. in Genf während einer viel beachteten thematischen Grundsatzdiskussion über Roma in Europa die Verfolgung dieser Volksgruppe im Kosovo angeklagt.
Siehe auch

MENSCHENRECHTE IM INTERNET
Unsere dreisprachige Website hat sich seit ihrer Freischaltung bewährt und ist ganz offensichtlich ein "Renner" geworden. Im Oktober 2001 besuchten uns fast 100.000 Interessierte. Seit wir Ende 1999 online gegangen sind, haben mehr als 1.000.000 unsere Website angeschaut. Besonders interessant finden Internet-Leser unsere Dossiers zu bedrohten Völker, Bibliografien und Kurz-Informationen.
Das Medium Internet ist für Menschenrechtsorganisationen offensichtlich zu einem Forum geworden, das den Informationsfluss erleichtert. Auch die Kontaktaufnahme zwischen europäischen und us-amerikanischen Menschenrechtsorganisationen und Organisationen bedrohte Minderheiten und Völker wird durch das Internet erleichtert. Auch deshalb bauen wir unser Internet-Angebot weiter aus. Mit der Homepage können viel mehr Interessierte erreicht werden, als dies jemals eine Broschüre tun könnte.
www.gfbv.it oder www.ines.org/apm-gfbv.

POGROM - ZEITSCHRIFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
Im Auftrag der deutschen Sektion der GfbV hat das Büro Bozen die Redaktion der GfbV-Zeitschrift übernommen. Pogrom wird hauptsächlich in Deutschland vertrieben. Derzeit erhalten 5.000 Abonnenten pogrom. Künftig soll die Zeitschrift verstärkt zum Organ der GfbV-international werden, deren GfbV-Kampagnen aufnehmen und auch mit der Internet-Arbeit der einzelnen Sektionen vernetzt werden.

30 JAHRE MENSCHENRECHTE FÜR BEDROHTE MINDERHEITEN UND VÖLKER
Seit dem Biafra-Krieg engagiert sich die GfbV gegen Völkermord, Vertreibung und andere Menschenrechtsverletzungen an Minderheiten, Nationalitäten, Religionsgemeinschaften und Ureinwohnern in aller Welt.


Die GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER e. V. mit Sitz in Göttingen ist durch Freistellungsbescheid des Finanzamtes Göttingen, Steuernummer 206/ 01189, vom 14. August1998 als gemeinnützigen Zielen dienend anerkannt. Wir bestätigen, dass wir den uns zugewendeten Betrag nur zu dem satzungsgemäßen Zweck der Fürsorge für bedrohte Völker und für die Menschenrechte ethnischer und religiöser Minderheiten im Sinne einer unmittelbaren Förderung der internationalen Gesinnung und des Völkerverständigungsgedankens verwenden werden. Dieser Zweck ist gemäß Nummer 12 der Liste in Anlage 7 EStG als besonders förderungswürdig anerkannt.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker, die GfbV tritt für die Rechte bedrohter und verfolgter Minderheiten, Nationalitäten und Religionsgemeinschaften ein.
Unsere Menschenrechtsorganisation bekämpft Völkermord, Vertreibung und die Unterdrückung von Sprachen und Kulturen. Sie ist parteipolitisch unabhängig und wendet sich gegen alle Verfolger, ungeachtet politischer und ideologischer Grenzen. Die GfbV ist mit Sektionen auch in der Schweiz, in Österreich, Luxemburg, Italien (Bozen), Frankreich und Bosnien-Herzegowina präsent. 1993 wurde uns der beratende Status als Nichtregierungsorganisation (NGO) beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen zuerkannt. Unsere Menschenrechtsarbeit kann Leben retten: Sie trägt dazu bei, Verbrechen gegen die Menschlichkeit bekannt zu machen, Rechte bedrohter Volksgruppen durchzusetzen, Gefangene zu befreien und die Auslieferung von Flüchtlingen an ihre Verfolger zu verhindern. Wir können hier nur einen kleinen Teil unserer vielfältigen Menschenrechtsarbeit dokumentieren. Ausführliche Informationen schicken wir Ihnen gerne zu.




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Ai soci dell'APM-Sudtirolo

Lettera 1/2002

Bolzano, 21.1.2002

In ritardo vi porgiamo un augurio di buone feste e vogliamo presentarvi il bilancio dell'anno 2001 (in termini di attività) ed il progetto per l'anno 2002.

L'anno passato è stato caratterizzato da una carenza di mezzi finanziari. Grazie però a un regime di risparmio rigoroso siamo riusciti a superare questa "secca" ed a realizzare una serie di attività di tutto rispetto.

Siamo orgogliosi di potervi comunicare che nell'anno passato il nostro sito internet (https://www.gfbv.it) è stato visitato quasi un milione di volte dall'inizio della sua attività alla fine del 1999: negli ultimi mesi i contatti mensili hanno raggiunto quota centomila! I documenti più visitati e scaricati sono stati i nostri dossier, documenti su tematiche riguardanti i diritti umani, minoranze e rifugiati. Il lavoro principale è stato svolto dal nostro collaboratore Dott. Mauro di Vieste. Insieme al Dott. Patrick Kofler ha partecipato anche alla realizzazione del sito internet della campagna di solidarietà ed appoggio al popolo U'wa della Colombia (http://www.uwa.it).

Oltre alla sua attività pubblicistica (vedi anche il suo esauriente e molto visitato sito internet sui Ladini, http://www.vejin.com) il Dott. Mateo Taibon si è dedicato alla realizzazione di un'unità didattica sui Ladini per le scuole di lingua tedesca. Taibon ha anche rappresentato l'APM Internazionale alla Commissione ONU per i diritti umani a Ginevra ed ha così usufruito dello status consultivo dell'APM presso le Nazioni Unite.

Il nostro collaboratore volontario Wolfgang Mayr si è dedicato alle minoranze linguistiche europee (ha partecipato come referente ad un congresso su Media e Minoranze in Polonia), è stato membro del consiglio dell'Alleanza per il Clima ed è riuscito a portare le problematiche dei popoli indigeni nell'Alleanza per il suolo, organizzazione fondata da poco. Per conto dell'agenzia provinciale per l'ambiente si occupa a livello redazionale del "Libro sul Clima", per le scuole superiori.

Le campagne Shuar e U'wa
Il lavoro di solidarietà per i popoli indigeni ha avuto due punti fondamentali nel 2001: gli Shuar (Ecuador) e gli U'wa (Colombia). Patrick Kofler ha presentato un nuova versione del suo documentario "Shuar - I figli del dio invisibile" insieme al messaggero degli Shuar, Tzamaraint Naychap, Peter Defranceschi, Günther Innerebner e Petra Erlacher. La tournée li ha portati nelle maggiori località sudtirolesi, ad Innsbruck; Vienna, Monaco, Göttingen e Kassel. Anche più di 35 scuole hanno potuto vedere la presentazione di Kofler, Naychap ed amici. Le presentazioni hanno avuto molto successo con sale stracolme di spettatori e oltre 1000 spettatori. Anche il messaggio è arrivato: la situazione in Ecuador è drammatica, ma non senza via d'uscita. Possiamo aiutare, possiamo salvare un pezzo di foresta pluviale.

L'iniziativa ha avuto un'enorme risonanza nei Media locali: inoltre all'iniziativa è stato dedicato il numero 26 Giugno/Luglio 2001 della rivista dell'Accademia europea di Bolzano "Academia". Sono stati raccolti 27 milioni di Lire che contribuiranno all'acquisto di 5100 ettari di foresta per gli Shuar. Inoltre il Consiglio provinciale si è impegnato a sostenere con un contributo uno studente Shuar per la frequenza di un corso di laurea in giurisprudenza all'Università indigena dell'Ecuador. Con Naychap sono state svolte anche iniziative più "politiche": le nostre istanze sono state portate al Parlamento italiano, dove con i parlamentari Zeller, Boato e Brugger abbiamo presentato una proposta di legge per la ratifica della Convenzione ILO 169, per la protezione dei popoli indigeni. Lo stesso incontro è stato effettuato anche al Parlamento europeo a Bruxelles.
Nella seconda metà dell'anno la campagna di sensibilizzazione è continuata con gli incontri nelle scuole e con l'invito di due rappresentanti U'wa, che sono stati ricevuti in Consiglio provinciale ottenendo ulteriori 13 milioni di lire per l'acquisto di foresta per gli U'wa (demarcazione territoriale).

Programma per il 2002
* Campagna a favore dei bambini di popoli minacciati: i bambini sono i primi a subire le conseguenze di guerra, genocidio, deportazioni di massa.
* Campagna 2002 anno della montagna: la montagna rappresenta oggi l'ultimo rifugio dell'uomo moderno. Per i popoli di montagna invece rappresenta l'unico habitat di vita naturale, dal delicatissimo equilibrio che deve essere conservato per garantire la sopravvivenza (e non la vacanza).
* Sarà assicurato l'impegno a favore dei profughi, della questione kurda (popolo di montagna), delle minoranze etniche e linguistiche in Europa, dei popoli indigeni dell'Amazzonia.

Nei prossimi mesi la nostra comunicazione sarà certamente più regolare grazie ad una newsletter alla quale, chi fosse interessato può comunicarlo al nostro indirizzo mail info@gfbv.it.

A favore dell'Afghanistan abbiamo infine organizzato l'incontro a Roma della dottoressa afghana Sima Samar, oggi vicepresidente del governo di transizione afghano e direttrice dell'ONG Shuhada (www.shuhada.org) che lavora a favore delle donne e delle ragazze afghane con scuole, ospedali e progetti di sviluppo. In collaborazione con l'associazione italo-svizzera Omid (https://www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/omid-it.html) abbiamo avviato un progetto di adozione a distanza di ragazze afgane a sostegno della loro frequenza scolastica ( https://www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-maed-it.html).

Questo in breve il bilancio della nostra attività. Vi chiediamo ancora di sostenere la nostra attività a favore dei diritti umani in tutto il mondo. A causa del cambio Lira-Euro non siamo in grado di fornirvi un bollettino postale. La quota per il 2002 rimane di Lire 50.000 (25,82 Euro) e chi volesse può bonificare sul nostro conto corrente bancario presso la Banca Popolare, c/c n. 722-5 (abi 5856, cab 11600) con la causale "quota 2002".

Vi ringraziamo per il sostegno.


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