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Wir gratulieren

Tilman Zülch, Gründer und seit Mai 2000 Generalsekretär der deutschen Sektion der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), wird 65!

Bozen, Göttingen, 1. September 2004

Tilman Zülch. Foto: GfbV-ArchivTilman Zülch wurde am 2. September 1939 in Deutsch-Libau im Sudetenland geboren. Der Völkermord in Biafra 1968 führte ihn, damals Student der Volkswirtschaft und Politik in Hamburg, dazu, sich der Probleme Völkermord, Vertreibung und Rassismus anzunehmen. 1970 ging aus der Aktion Biafrahilfe die Gesellschaft für bedrohte Völker hervor, die seit 1993 beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen hat.

Der deutsche Sitz der internationalen Menschenrechtsorganisation ist seit 1978 in Göttingen. Zu den Prinzipien der GfbV gehört ihre politische und ideologische Unabhängigkeit, die von 8000 Mitgliedern und 20.000 Unterstützern garantiert wird. Die GfbV engagiert sich für bedrohte ethnische und religiöse Gemeinschaften aller politischen Systeme und Kontinente. Tilman Zülch, Präsident der GfbV-International und seit 2000 Generalsekretär der GfbV-Deutschland, versteht Menschenrechtsengagement als kämpferischen Einsatz für verfolgte Minderheiten: "Leitlinie der Menschenrechtsarbeit der GfbV war von Anfang an das Motto Auf keinem Auge blind". Neben zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen wie dem Geo-Umweltpreis, dem Silberorden der Republik Bosnien-Herzegowina, diversen Menschenrechtsmedaillen oder dem Göttinger Friedenspreis, erhielt Zülch auch das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Durch Menschenrechtskampagnen und mit Buchpublikationen sowie internationale Medienarbeit machte er den lange Zeit tabuisierten Genozid an den Sinti und Roma im Dritten Reich zum Thema. 1987/88 und 1990/91 engagierte er sich gegen die deutschen Firmen "Pilot Plant" und "Karl Kolb", die am Aufbau einer irakischen Giftgasindustrie beteiligt waren. Im August 1987 wurde die GfbV vom Bonner Bezirksgericht mit einer Strafe von zwei Mal DM 500.000 für den Fall der "wiederholten Verleumdung" der beiden Firmen belegt. Die verantwortlichen Firmenleiter wurden drei Jahre später in Untersuchungshaft genommen. Schon Ende 1992 lieferte die GfbV die Namen von 25.000 muslimischen Genozidopfern und 1350 mutmaßlichen serbischen Tätern an die Bassiouni-Kommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg.

Unmissverständlich stellt Zülch klar: "Deutsche Vergangenheitsbewältigung darf nicht dazu führen, andere historische Verbrechen wie die des Stalinismus und der Massenvertreibungen nach 1945 und nicht zuletzt die furchtbaren Gräuel der Kolonialmächte zu tabuisieren oder heutigen Genozid klein zu reden". Er weiß sich dabei unterstützt von einer Vielzahl von öffentlich bekannten Persönlichkeiten aus Politik Wissenschaft und Kultur. Vor allem Günter Grass, Martin Walser, Rita Süssmuth, Freimut Duve, Simon Wiesenthal, Ralf Giordano, Christian Schwarz-Schilling und Ernst Tugendhat zählen dazu, in der Vergangenheit auch der Friedensforscher Robert Jungk und der Philosoph Ernst Bloch.

Ein weltweit gespanntes Kommunikationsnetz von Journalisten, Missionaren, Menschenrechtlern und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen ermöglicht diesen Einsatz für bedrohte Mitmenschen. Die GfbV-International hat Sektionen in Deutschland, Österreich, Bosnien-Herzegowina, Chile, der Schweiz, Italien/Südtirol und Luxemburg sowie Vertretungen in London und New York.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/3dossier/eu-min/zuelch.html | www.gfbv.it/3dossier/eu-min/zuelch1.html | www.gfbv.it/3dossier/eu-min/zuelch2.html | www.gfbv.it/3dossier/eu-min/jued-zuelch.html | www.gfbv.it/3dossier/eu-min/zuelch-voll.html | www.gfbv.it/3dossier/rom-dt.html

* www: www.gfbv.de

Letzte Aktual.: 2.9.2004 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040901ade.html | XHTML 1.0 / CSS | WEBdesign, Info: M. di Vieste
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