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Mapuche: 25. Februar 2012

Gründung eines europäischen Koordinationsnetzwerkes zur Unterstützung des Mapuche Volkes

Bozen, Amsterdam, 29. Februar 2012

Mapuche demonstrieren während eines Prozesses vor dem Gerichtshof von Victoria, Chile. Foto: Massimo Falqui Massidda. Mapuche demonstrieren während eines Prozesses vor dem Gerichtshof von Victoria, Chile. Foto: Massimo Falqui Massidda.

Verschiedene europäische Organisationen, die in Europa solidarisch für die Rechte des Mapuche-Volkes arbeiten, kamen am 24. und 25. Februar 2012 in Amsterdam zusammen. Das Trawün (Treffen) wurde von der Stiftung FOLIL aus Holland organisiert. Dieses Treffen wurde einberufen, um eine gemeinsame Vorgehensweise gegen die wachsende Kriminalisierung, der die Mapuche durch den chilenischen Staat, durch die chilenische Presse, Gerichte und Polizei ausgesetzt sind, zu erarbeiten. Die Mapuche sind vermehrt Opfer gewalttätiger Übergriffe auf ihre Gemeinden und der chilenische Staat vertritt ohne Rücksicht auf die Rechte der Mapuche die Privatinteressen von Unternehmern und multinationalen Konzernen.

Durch eine Koordination auf europäischer Ebene wollen die Organisationen ihre jahrelange Arbeit zur Unterstützung des Mapuche-Volkes miteinander vernetzen, um nachhaltiger und bestimmter die europäischen Regierung aufzufordern, klar gegenüber den Menschenrechtsverletzungen an den indigenen Gemeinschaften Chiles Stellung zu beziehen. Die europaweite Koordination soll es den Organisationen auch ermöglichen, sichtbar und einvernehmlich die brutalen Übergriffe auf die Mapuche-Gemeinden zu denunzieren und die Europäische Union dazu zu drängen, diese Menschenrechtsverletzungen bei bilateralen Verträgen zwischen der EU und Chile nicht außer Acht zu lassen.

Zwölf Organisationen aus verschiedenen europäischen Ländern haben an diesem Treffen teilgenommen: Stiftung FOLIL (Holland), UNPO (Holland und Belgien), Ethische Kommission gegen Folter (Holland), Kritische Studenten Utrecht (Holland), Tierra y Libertad para Arauco (Frankreich), Comabe (Belgien), Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV Deutschland und Italien), FEWLA (Belgien), Nuevo Concepto Latino (Frankreich), France Libertes (Frankreich), Mapuche-Kollektiv Girona (Spanien).

Der Ideen- und Informationenaustausch waren äußerst konstruktiv und so konnten Themen wie eine bessere Vernetzung der Organisationen sowie eine Zusammenarbeit, um Druck in den europäischen und internationalen Institutionen auszuüben, erfolgreich beschlossen werden. Die neue Koordination ist sich außerdem über die Notwendigkeit einig, der vehementen ökonomischen und politischen Lobbyarbeit der chilenischen Regierung gegenüber der Europäischen Union, welche gravierend die natürlichen Ressourcen Chiles und die Rechte der Mapuche verletzt, eine gemeinsame Stimme entgegenzusetzen. Es wurde schlussendlich beschlossen, dass das nächste Treffen 2013 in Brüssel stattfinden wird. Das Treffen in Amsterdam wurde durch DIDF und Slaj aus Amsterdam unterstützt.