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Peru, mehrere Indigene ermordet

Peru lässt Drogenmafia gewähren

Bozen, Göttingen, 31. März 2022

Indigener Frauenmarsch in Brasilien als Widerstand gegen die repressive Politik Bolsonaros. Foto: Eliane Fernandes / GfbV. Indigener Frauenmarsch in Brasilien als Widerstand gegen die repressive Politik Bolsonaros. Foto: Eliane Fernandes / GfbV.

In der Nacht zum Dienstag, den 22. März, sind drei indigene Yanesha und Ashaninka ermordet worden, wie die Gesellschaft für bedrohte Völker gestern aus Peru erfahren hat. Die Morde fanden in der Provinz Puerto Inca statt. Zwei der ermordeten, Jesús Berti Antaihua Quispe (43) und Nusat Parisada Benavides de la Cruz (40), gehörten der Ashaninka-Gemeinschaft Cleyton an. Gemerson Pizango Narvaes (46) kam aus der indigenen Yaneshsa-Gemeinschaft Santa Teresa. Die drei Opfer stammen aus dem Distrikt Puerto Inca in der Gleichnamigen Provinz Huanuqueña. Die beiden indigenen Gemeinden sind mit der peruanischen Föderation der indigenen Gemeinschaften von Puerto Inca verbunden.

"Seit Jahren warnen wir vor den Gefahren, denen Indigene durch Eindringlinge in ihren Territorien ausgesetzt sind. Doch die Regierung Perus nimmt das Problem immer noch nicht ernst", kritisiert Dr. Eliane Fernandes, GfbV-Referentin für indigene Völker. "Solange die Täter kaum verfolgt werden und nicht mit Strafen rechnen müssen, bleiben sie eine Bedrohung. Nicht nur für das Leben der Indigenen, die ihr Land verteidigen, sondern auch für Umwelt und Klima."

Nach Angaben peruanischer Indigenen-Organisationen erfolgten die tödlichen Angriffe aus dem Umfeld der organisierten Kriminalität. Kriminelle Organisationen transportieren Drogen durch indigenes Land und betreiben dort illegalen Bergbau sowie Holzraub. Die indigenen Organisationen betonen die Unwirksamkeit staatlicher Schutzmechanismen: "Der Wert des menschlichen Lebens und, schlimmer noch, des indigenen Lebens ist völlig verloren gegangen. Es scheint, dass dies umso mehr für die Behörden gilt, die keine wirksamen Schutzsysteme implementieren", beklagen sie. Diese jüngsten Morde zeigten die Unfähigkeit des peruanischen Staates, die indigenen Gemeinschaften Perus zu schützen.

"Der peruanische Staat muss endlich gemäß des 1994 unterzeichneten internationalen Übereinkommens Nummer 169 der Internationalen Arbeitsorganisation handeln, mit dem er sich zum Schutz der Indigenen verpflichtet hat", erklärt Fernandes. Peru muss die Rechte der indigenen Völker respektieren, die Invasionen stoppen, die illegalen Akteure bestrafen, die Mörder vor Gericht stellen sowie das Handeln der Drogenmafia und anderer krimineller Organisationen nachhaltig unterbinden."