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Weltsicherheitsrat berät am Montag über UN-Friedenstruppen für Darfur

Friedensvertrag hat Darfur nicht geholfen: 500.000 Notleidende von Außenwelt abgeschnitten und 50.000 neue Flüchtlinge - Blauhelme müssen Zivilbevölkerung schützen!

Bozen, Göttingen, 24. August 2006

Der Weltsicherheitsrat muss die schnelle Stationierung von UN- Friedenstruppen in Darfur notfalls auch gegen den Widerstand der sudanesischen Regierung beschließen, um die Zivilbevölkerung endlich wirksam zu schützen. Diese Forderung hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag in dringenden Schreiben an die Mitglieder des Weltsicherheitsrates erhoben, der am kommenden Montag über den Einsatz von UN-Friedenstruppen im Westsudan berät. "Seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens für Darfur am 5. Mai 2006 hat sich die Lage der Zivilbevölkerung in der Krisenregion dramatisch verschlechtert", begründete der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius die Forderung, "statt Frieden zu bringen, hat das Abkommen nur Gewalt gesät." So hätten seit Mai 50.000 Menschen flüchten müssen, und 500.000 Notleidende könnten aufgrund der Gewalt nicht mehr versorgt werden. Auch die Zahl der Vergewaltigungen durch Janjaweed-Milizionäre habe erneut deutlich zugenommen.

"Wenn der Weltsicherheitsrat nicht zum Totengräber Darfurs werden will, ist es endlich Zeit zum Handeln", erklärte Delius. "Nur Resolutionen zu verabschieden, hilft den Zivilisten nicht: Seit 2004 wurden zehn Darfur- Resolutionen verabschiedet, doch der Völkermord und die Vertreibungen gingen weiter. Jetzt muss die internationale Staatengemeinschaft endlich die in dem Friedensabkommen zugesagte Entwaffnung der Milizionäre durchsetzen." Die USA und Großbritannien dringen auf eine schnelle Stationierung von UN-Friedenstruppen vom 1. Oktober 2006 an. Der Sudan lehnt den Einsatz von UN-Blauhelmsoldaten jedoch weiterhin kategorisch ab.

Stattdessen hat Khartum vorgeschlagen, 10.500 sudanesische Soldaten zur Verstärkung der bislang mit der Überwachung des Waffenstillstands beauftragten Afrikanischen Union nach Darfur zu entsenden. "Ein absurder Vorschlag, da sudanesische Soldaten auch in den letzten Wochen gemeinsam mit Janjaweed-Milizionären die Zivilbevölkerung terrorisiert haben", sagte Delius. Allein in der Umgebung des Flüchtlingslagers Kalma seien in den vergangenen fünf Wochen mehr als 200 Frauen im Alter zwischen 13 und 50 Jahren vergewaltigt worden. Mindestens ebenso viele hätten angegeben, bedrängt oder geschlagen worden zu sein. Mehr als 300 Frauen hatten sich daraufhin im Lager versammelt, um einen besseren Schutz zu fordern.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060822de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060509ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060309de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060203de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060130ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060123de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051230de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051209ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051014de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051013ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051011de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050926de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050531ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050525de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050401de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050202bde.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050131de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050202bde.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/ruanda-dt.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/ruanda/ruan-de.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html

* www: www.gurtong.org | web.amnesty.org/library/index/engafr541392004 | www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan

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